Unwirkliche Realität

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djojo Avatar

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In der Leseprobe wird in drei Ausschnitten aus dem Buch über das Leben der kleinen Hélène berichtet. Wie sie mit Ihren acht Jahren nüchtern und realistisch Ihre Umwelt betrachtet und die Menschen mit denen sie tagtäglich konfrontiert wird. Dazu gehören neben Herrn Roger, welcher Ihr auf Ihrem Heimweg das erste Mal begegnet auch die Familie und die Schule. Um die Familienkasse auszufüllen hat sie einen Job als Zeitungsausträgerin übernommen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen, enthält jedoch hin und wieder Ausdrücke die man sich zweimal durch den Kopf gehen lassen muss oder die erst beim intensiven Lesen die eigentliche (zweite) Bedeutung erschließen lassen. Die beschriebenen Gedanken der kleinen Hélène sind ungewöhnlich: Sie entsprechen teilweise den Gedanken eines hochintelligenten und erfahrenen Erwachsenen und dann wieder denen eines Kleinkinds. Im einen Satz wünscht sie sich einen Umhang um unsichtbar zu sein, im nächsten macht sie sich Gedanken über das Kabel-Fernsehen-Abonnement. Dieser Umstand führt meines Erachtens zu einer extrem unrealistischen Darstellung der Gesamtsituation. Die Geschichte um Hélène und Herrn Roger dagegen ist rührend und hat genügend Potential für unerwartete Wendungen, Tragik und Komik zugleich.