Ida

Eine starke Frau

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holzfrieden Avatar

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Tolle Literatur!!! Katharina Adlers "Ida" hat mich schon in der Leseprobe begeistert. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, hat sich diese Begeisterung bis zum Ende gehalten. Adler stellt die Person der Ida mit all ihren Facetten in unterschiedlichen Lebensphasen vor: als erwachsene Frau, die emigriert, als junges Mädchen, das sich unsäglichen Therapiesitzungen unterziehen muss und als Kind, das sich um den psychisch angeschlagenen Vater kümmert, der zu erblinden glaubt. Dazwischen Diagnosen Sigmund Freuds zu Idas Gesundheitszustand, die einen sehr verstören, passen sie doch so gar nicht zu Idas Persönlichkeit, die Adler beschreibt. Ein sehr berührendes Buch, das mich lange nicht loslassen wird. Man sieht hier, wie schnell gerade junge und intelligente Frauen aus gutem Hause in der Zeit um 1900, wenn sie nicht in das gesellschaftliche Bild passten, für hysterisch erklärt wurden. Der Schaden, der dadurch angerichtet wurde, ist an der Figur der Ida eindrücklich beschrieben. Hinzu kommt der zeitgeschichtliche Aspekt, Ida ist Jüdin und wir schreiben das Jahr 1941...