Ein ruhiger und solider Jo Nesbo

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vikis.buecherblog Avatar

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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Leider spricht mich das Cover nicht an. Es sagt auch, nachdem ich das Buch gelesen habe, nichts über den Inhalt aus. Eher langweilig und schlicht ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen. Was ich an Jo Nesbo so liebe, ist seine Art zu schreiben. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig weg. Die unterschiedlichen Kapitel und Teile haben eine perfekte Länge, um sich Abschnitte einzuteilen. Dies führt zu einem tollen Lesefluss.


Fazit:
Ein weiterer Jo Nesbo liegt wieder hinter mir. Ich bin wie immer nicht enttäuscht worden und habe einige tolle Lesestunden verleben dürfen. Jedoch muss eines hier klar gesagt werden. Wer einen Harry Hole und einen Thriller sucht der dich packt und fertig macht, ist leider hier nicht ganz richtig. Denn es ist für mich kein typischer Jo Nesbo wie ich ihn kenne. Vielmehr versteckt sich hier ein Roman, der eine Familientragödie schildert. Jedoch auf eine perfide, ruhige und unterschwellig brodelnde Art. In diesem Buch wird viel geredet, viel beschrieben, viel ins kleinste Detail beleuchtet und Wiederholt. Jo Nesbo hätte dieses Buch auch in 300 Seiten abhandeln können. Denn wenn er die Wiederholungen und langsame Art der Erzählung weggelassen hätte, wäre die Hälfte an Seiten gut genug gewesen. Dennoch muss ich sagen, dass mir das Buch gefallen hat. Warum?
Der Leser weiß zwar sehr schnell wer hier der Mörder ist, jedoch hatte ich bis zum Schluss jedes mal ein neues Ende vor meinem innerem Auge. Auch die eigentliche Geschichte hinter der Beziehung der Brüder ist wirklich interessant. Hier wird eher der Fokus auf die psychischen Auswirkungen einer krankhaften Familienstruktur beleuchtet. Für mich lesenswert. Wer jedoch einen typischen Jo Nesbo mit einem Harry Hole Charakter ist hier falsch!