Ermittlerin mit Ecken und Kanten

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adhara Avatar

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Kim Stone hält weder etwas von Höflichkeit, noch mag sie sich irgendwelchen Zwängen beugen. Dennoch ist sie als Ermittlerin ihrem Team ein Vorbild. Denn Kim Stone folgt ihrem Instinkt und geht manchmal auch unkonventionelle Wege. Damit ist den Leserinnen und Lesern bereits einiges an Unterhaltung geboten, wenn sie der kantigen Polizistin durch den geheimnisvollen Sumpf rund um ein stillgelegtes Kinderheim folgen. Natürlich gibt es ein paar Leichen und einige Geheimnisse in diesem Krimi. Und ebenso natürlich steht Kim Stone durch ihren Vorgesetzten unter Druck - was sich in den meisten Krimireihen eingebürgert hat, kommt also auch hier zum Zuge. Die Autorin serviert die Leichen nach und nach und lässt das Team um Kim Stone aufwändige Ermittlungsarbeiten erledigen. Hier ist auch einer der Schwachpunkte der neuen Krimi-Reihe auszumachen: Immer wieder verliert sich die Geschichte in kleineren Details und es gelingt erst im letzten Moment quasi zum roten Faden zurück zu kehren. Auch die Ecken und Kanten der Ermittlerin sind manchmal denn doch etwas sehr stark überzeichnet, so dass die Glaubwürdigkeit unter Druck gerät. Allerdings schafft es Angela Marsons immer wieder, die Leser dicht an die Ermittlerin zu bilden und die Faszination aufrecht zu erhalten. Für einen weiteren Band wünschte man sich allerdings eine minimal freundlichere Ermittlerin.

Fazit: Die Krimireihe um Kim Stone birgt einiges Potenzial, das für unterhaltsame Stunden garantiert. Man muss jedoch bereit sein, sich auf eine wenig sympathische Protagonistin einzulassen.