Handwerklich in Ordnung

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pajo47 Avatar

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Wir haben hier einen Erstling vorliegen, der bereits vor einigen Jahren als englische Ausgabe erschienen ist. Die Ermittlerin Kim Stone muss mit ihrem Team zunächst den Mord an einer Schulleiterin aufklären. Doch schnell stellt es sich heraus, dass es nicht bei dem einen Mord bleibt, und dass Morde, die vor einigen Jahren begangen wurden, mit der neuen Mordserie zusammenhängen.

Die Hauptprotagonistin Kim ist meines Erachtens recht überzeichnet. Es ist klar, dass das Aufwachsen in einem Kinderheim bei den Kindern Spuren in ihrem späteren Erwachsenen Leben hinterlassen wird. Auch bei Kim ist das so. Aber ich denke, dass die Person Kim in dieser Hinsicht sehr überzeichnet ist. Sie hat überhaupt keine Sozialkompetenz. So etwas wie Empathie ist ihr völlig fremd.

Es ist in den letzten Jahren mehr und mehr Mode geworden, dass sich Ermittler und Ermittlerinnen in den Romanen finden, die in mindestens einer Hinsicht ein massiv gestörtes Verhältnis zu ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen haben. Ich habe die weiteren Romane mit Kim als Ermittlerin noch nicht gelesen, aber ich hoffe, dass sich in der beschriebenen Hinsicht bei dieser Person etwas positiv verändern wird.

Ansonsten ist der Roman handwerklich gut geschrieben. Der Spannungsaufbau ist weitgehend in Ordnung, bis auf ein paar wenige Längen. Es ist flüssig zu lesen, ein drei-Tage-Buch. Ich brauchte drei Abende, es zu lesen.