Fremde, eiskalte Welt

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cara_11 Avatar

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Die LP zu "im Eis" entführt einen zu fremden, faszinierenden Horizonten -einerseits die Weiten der klirrend kalten Eiswüste, andererseits aber auch die unbekannte Gedankenwelt der Inuit - der "Menschen".

Es ist kein Zufall, dass man sich an andere Werke mit Protagonisten mit Inuit-Hintergrund Inuits (Fräulein Smillas Gespür für Schnee) erinnert fühlt - wer etwas über Inuit erfahren will, muss sich zwangsläufig auch mit der Landschaft, mit der dieses Gedankengut so untrennbar verbunden ist, beschäftigen.

Zur Leseprobe: Edie, eine Inuk, eine der besten Jägerinnen der Inuit-Gemeinde, arbeitet als Fremdenführerin in der Eiswüste für zwei Amerikaner, als einer der beiden aus dem Nichts angeschossen wird. Ein heraufziehender Schneesturm macht eine sofortige Bergung unmöglich, Joe, ein Stiefsohn von Edie, der die gefährliche Fahrt über das Eis auf sich nimmt, hilft, den Patienten bis zum nächsten Tag zu stabilisieren, als dann das Transportflugzeug, übrigens gesteuert von der mindestens genauso starken Tante von Edie, den Verletzten abholt - doch leider verstirbt dieser vor dem Landeanflug.

Äußerst spannend finde ich auch die Diskrepanz zwischen dem einerseits engen Familienzusammenhalt (Stiefsohn, Tante, Edies Ex am Funk) und den Weiten der Arktis - finde die LP sehr gelungen, würde gerne mehr von Edie erfahren!