Die Arktis wird uns nähergebracht

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carmenm Avatar

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Die Inuit-Frau Edie Kiglatuk lebt auf Ellesmere Island in der Arktis, nördlich von Kanada und wenige hundert Kilometer südlich des Nordpols. Sie arbeitet als Lehrerin in der Dorfschule und führt Touristen auf ihren Expeditionen durch die Eislandschaft. Auf einem Jagdausflug mit zwei amerikanischen Touristen, wird einer der beiden angeschossen. Trotz aller Anstrengungen gelingt es nicht, ihn zu retten. Beim nächsten Jagdausflug, der wie der vorherige zur Insel Craig führt, verschwindet ein Tourist spurlos und Edies Stiefsohn Joe kehrt völlig erschöpft und verwirrt nach Hause zurück. Der Ältestenrat und der Bürgermeister  beschließen, die Vorfälle, die sich zuspitzen, abzuschließen und der zuständige Polizeibeamte erforscht lieber die Lemminpopulation, anstatt zu ermitteln. Da erwacht in Edie die erfahrene Jägerin und sie stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. Stück für Stück setzt sie die Puzzleteile zusammen und gerät selbst in große Gefahr.

Edie behauptet sich in einer von Männern beherrschten Welt. Bewundernswert sind ihre Eigenschaften: Ruhe und Gelassenheit, Zähigkeit, Mut. Einziger Makel ist ihre zeitweise Abhängikeit vom Alkohol, die sie jedoch wieder in den Griff zu bekommen scheint.

Der Roman ist nicht nur spannender Krimi, sondern auch eine Beschreibung der Arktis. Wir lernen viel über die Landschaft, die klimatischen Bedingungen, die Tierwelt und über die Lebensumstände und die Ernährung der Einheimischen.

Die Autorin weist auch auf die Probleme der Inuit hin: die hohe Selbsmordrate bei Jugendlichen und der weit verbreitete Alkoholmissbrauch. Ebenfalls bedenklich in der Arktis ist der Klimawandel. Der Rückgang des Eises und die immer früher einsetzende Schmelze sind für Mensch und Tier von einschneidender Bedeutung.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, das mir besonders gut gefallen hat.