Eisiger Tod

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murksy Avatar

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Edie Kiglatuk ist eine Inuit. Sie führt reiche Menschen aus dem Süden, qalunaat, durch das Eis auf Jagdtouren. Für die Weißen sind die Inuit nur Eingeborene, einfältige Menschen, die sich nur gut mit Schnee auskennen. Bei einer solchen Tour mit zwei Jägern wird ein Mann angeschossen. Edie bleibt äußerst gelassen, sie kennt die Gefahren von Panik. Durch das schlechte Wetter wird eine Rettung erschwert. Doch ihr Stiefsohn Joe und ihre Tante Martie schaffen letztendlich den Weg. Auf dem Rückflug stirbt der Mann. Edie hat als Frau sowieso einen schlechten Stand, man wird ihr den Tod ankreiden. Zudem scheint der Bürgermeister wenig Interesse daran zu haben, in dem Todesfall die Polizei einzuschalten. Also wird alles als tragischer Unfall dargestellt. Edie reicht das nicht, sie beginnt mit Nachforschungen. Als Joe selber eine Expedition leitet, kommt es zur nächsten Katastrophe. Wieder stirbt ein Mann, Joe erreicht schwer verletzt die Siedlung, nimmt sich kurz darauf im Krankenhaus das Leben. Für Edie undenkbar, sie macht sich auf eine gefährliche Suche nach der Wahrheit und begibt sich in die Abgründe der menschlichen Seele.

Ein spannender Krimi, der teilweise etwas gewöhnungsbedürftig ist. Nicht immer fällt es leicht, Edie bei ihren Gedankengängen zu folgen. Trotzdem äußerst unterhaltsam und auch lehrreich, bekommt man doch einen Einblick in die Lebensgewohnheiten der Inuit. Das harte Leben wird nicht romantisiert, sondern auch die negativen Seiten wie Alkoholismus oder die Folgen der Klimaerwärmung kommen zur Sprache. Der raue Charakter der "Eismenschen" wird wunderbar dargestellt und bietet einen authentischen Blick auf das Leben in und mit der Kälte. Der Krimi kommt ohne Blutbäder und Schockmomente aus, reizt durch Personen und Geschichte. Für Fans von Fräulein Smilla ein willkommener Krimi aus dem Eis.