"Im Eis" von Melanie McGrath

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Die Inuit Edie Kiglatuk ist eine erfahrene Jagdführerin in der Arktis. Bei einer ihrer Touren wird ein Kunde angeschossen, durch einen Schneesturm verzögert sich dessen Rettungsaktion und der Mann verstirbt beim Landeanflug. Der Fall wird aus Rücksicht auf das Tourismusgeschäft und zum Leidwesen von Edie und Joe als Unfall vertuscht. Kurz darauf verliert ihr Stiefsohn Joe ebenfalls während einem Schneesturm seinen Klienten und nimmt sich deshalb scheinbar das Leben. Edie kann nicht an einen Selbstmord ihres geliebten Stiefsohnes glauben, deshalb beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Ganz Jägerin lässt sie von der einmal aufgenommenen Spur des Mörders trotz großer Schwierigkeiten und großer Gefahren nicht mehr ab, bis sie den Schuldigen/die Schuldigen gefunden hat.

 

_Ein Krimi der leisen Töne, leise wie die Arktis. Wer auf brutale Morde und Aktion steht, wir wenig Freude an diesem Krimi haben. Langsam entwickelt sich der Fall, wie es der eher pragmatischen Mentalität der Inuit entspricht._

_Die Beschreibung der Arktis und der Inuit ist der Autorin genauso wichtig wie der Mordfall. Deshalb lebt dieser Krimi nicht von Brutalität und rasanter Spannung, sondern von seiner Andersartigkeit, der fremden arktischen Umwelt, den kauzigen, z.T. problembelasteten, eigenwilligen Menschen mit ihren immer wieder überraschenden Handlungsweisen und rauhbauzigen Herzlichkeit._

Kurz gesagt ein interessantes Buch, das einen durch interessante, kantige Charaktere und eine abenteuerliche Umgebung in seinen Bann zieht. In einer leicht und trotz Inuit-Spezialbegriffen flüssig zu lesenden, detailverliebten Sprache geschrieben, so dass man sich gut im Buch und in der Arktis zurecht findet.

Ebenfalls gut gelungen ist das Buchcover aus Eiskristallen. Man hat das Gefühl man befindet sich unter Eisschollen, eingeschlossen unter dem Wasser.