Super - spannend und interessant! Kein alltäglicher Krimi!

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Dieses Buch ist eines der besten, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Ein Krimi, der alles hat, was er braucht und sehr spannend ist. Schon sehr bald passiert ein Unglücksfall - man ahnt, dass es sein Mord sein muss. Und dann geht alles sehr schnell weiter und man hat kaum Zeit zum Atmen. Besonders gelungen finde ich die vielen Wendungen, die die Geschichte nimmt. Man ahnt bis zuletzt nicht, wer hinter allem steckt und was so wichtig ist, dass dafür getötet wird.

Ich war traurig, als Edies Stiefsohn Joe gestorben ist. Ich dachte zuerst wirklich, dass er sich umgebracht hat und wollte zuerst gar nicht mehr weiterlesen. Ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, dass dieser junge Mann doch nicht das ist, was er vorgibt und dass Edie sich so täuscht. Gut, dass ich weitergelesen habe, sonst wäre mir dieser wunderbare Krimi durch die Lappen gegangen. Das wäre wirklich schade gewesen. Zumal dieser Krimi kein alltäglicher ist. Die Beschreibung des Lebens der Inuit ist sehr bildreich und plastisch, man hat sofort einprägsame Bilder im Kopf. Das Leben im ewigen Eis ist schwierig und bietet nicht allzu viele Chancen für die Zukunft. Besonders die Jungen leiden darunter und trinken oder nehmen Drogen. Auch Edie hat das hinter sich und wird im Laufe der Tragödie rückfällig. Trotz allem aber gibt sie sich nie ganz dem Alkohol hin, sondern glaubt - trotz aller Widersprüche -  fest daran, dass Joe ein guter Mensch war. Nur ihrem beharrlichen Kampf ist es zu verdanken, dass sich sein angeblicher Selbstmord als Mord herausstellt. Um seine Unschuld zu beweisen, scheut sie keine Gefahr, auch dann nicht, wenn ihr Leben bedroht ist. Edie ist eine eindrucksvolle Frau. Sie ist oft innerlich zerrissen, da sie sowohl Inuitblut als auch das der Weißen, der qalunaat, in sich trägt, dennoch aber lässt sie sich letztendlich nicht von ihrem Weg abbringen. Weder von Russen, noch von Gewehren oder scheinheiligen Bürgermeistern.

Ich finde es grandios, wie in diesem Buch die verschiedenen Geschichten ineinander verwoben werden. Zum Schluss passt alles zusammen und ergibt ein stimmiges Bild. Die einzelnen Charaktere sind sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Die vielen Ausdrücke der Inuitsprache, Inuktitut, machen die Geschichte authentisch und sehr spannend. Sehr interessant fand ich auch die vielen Einblicke in das Leben der Inuit und die Vergleiche zu den Südlern. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, bald wieder ein Buch von Melanie McGrath lesen zu können! Denn "Im Eis" habe ich sehr gerne gelesen!