Zu wenig Spannung in der Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
gesil Avatar

Von

Als Edie Kiglatuk, eine Inuk-Frau und erfahrene Arktis-Jägerin, mit zwei amerikanischen Touristen einen Jagdausflug unternimmt, endet dieser für einen der Gäste tödlich. Der Dorfälteste möchte die genauen Umstände seines Todes im Dunklen lassen und verkündet, dass es ein Unfall gewesen sei. Edie will sich wohl oder übel fügen, doch dann stirbt nach einer weiteren Tour ihr Stiefsohn Joe an einer Überdosis Vicodin und Edie sucht nach der Wahrheit. Sie ahnt nicht, welch mächtige Feinde sie damit auf den Plan ruft.
„Im Eis“ ist der erste „Fall“ der Jägerin Edie und auch das erste Buch, das ich aus der Feder von Melanie McGrath gelesen habe. Ich denke „Kriminalroman“ ist eine recht treffende Genrezuordnung. Lange Zeit hatte ich nicht wirklich den Eindruck, einen Krimi zu lesen. Oft ging es um die Lebensweise der Inuit und die Beschreibung der Umgebung bzw. mit welchen Widrigkeiten die Menschen so nahe am Nordpol zu kämpfen haben. So scheint der andauernde Sonnenschein und die fehlende Nacht Edie stark zu beeinflussen und der Tod ihres Stiefsohnes lässt sie wieder zur Flasche greifen, sodass Edie manche Tage nur im Suff erlebt.
Einen großen Raum wird auch die Lemmingforschung des Polizisten eingeräumt, die zwar am Ende möglicherweise dazu führt, dass die Insel Craig zum Naturschutzgebiet erklärt wird, war mir in der Form aber zu ausführlich.
Ganz allgemein war das Buch nicht uninteressant, aber über längere Strecken zog sich die Handlung doch recht hin bzw. es schien gar nichts zu passieren, das zur Lösung und Auffindung von Joes Mörder führte. Stattdessen hadert Edie mit dem Umstand, dass keiner aus der Familie ihres Exmannes Sammy sie leiden kann, Sammy selbst sich aber immer wieder z. B. zum Essen zu ihr einlädt.
Der Schluss hat mich dann nicht mehr richtig überraschen können und allgemein war mir zu wenig Spannung vorhanden.