Im Feuer brennen Rache und Vergeltung

Das Haus am See auf dem Buchcover wirkt fast schon idyllisch und erinnert an einen Urlaub in Schweden, wenn da nicht drüber der lodernde Titel stehen würde. Und der Titel ist Programm. Gleich zu Beginn stirbt Kenneth in den Flammen seines Hauses. Sein Überlebenskampf wird eindringlich beschrieben. Intensiv und realistisch.
Nach den schlimmen Waldbränden in Kalifornien und Spanien in den vergangenen Jahren und gerade erst in Brandenburg, sind Brände und die davon ausgehende Gefahr ein aktuelles Thema. Als Folge des Brands im Haus von Kenneth wurden Feuer in Nynäshamn verboten. Es darf nicht mit Feuer gegrillt werden und der Müll im Garten auch unter Vorsichtsmaßnahmen nicht verbrannt werden, wie das sonst in Schweden üblich ist. Das wird noch interessant werden, wie die lokale Bevölkerung mit den Einschränkungen und Verboten umgehen wird.
Ich mag Lilly Hed. Sie ist nicht nur eine weitere schwedische Ermittlerin mit beeindruckendem Lebenslauf und psychischen Problemen , sondern stark genug, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie konnte nicht schlafen, also hat sie von einer Therapeutin Schlaftabletten verschrieben bekommen. Und sie hat sich nach Nynäshamn versetzen lassen, weil sie eine Pause braucht. Dass sie dort in einem Leuchtturm mit spektakulärer Aussicht und trauriger Geschichte wohnt, ist so originell wie sympathisch.
Wer hat das Feuer im Haus von Kenneth gelegt? Und wurde Kenneth von einem kühl kalkulierenden Täter ermordet? Der darauf wartete, dass Kenneths Familie abreist und er alleine ist. Der dann Kenneth jeden Fluchtweg versperrte, indem er die Fenster blockierte. Der vielleicht sogar die rund um das Haus angelegten Teiche bedachte, mit denen sich das gelegte Feuer eindämmen lässt, so dass es sich nicht ausbreiten würde. Wer tötet auf so grausame und spektakuläre Weise? Verfügt der Täter über spezifisches Wissen, um Brände zu legen, und hat er gar zugeschaut, als die Flammen das Haus verschlangen und Kenneth elendig verbrannte?