Atmosphärisches Puzzle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
salmar Avatar

Von

Im Göteborg der 20er Jahre verschwindet bei einem Museumsausflug ein neunjähriges Mädchen spurlos. Der zuständige Kommissar stößt bei seinen Ermittlungen bald auf diverse Ungereimtheiten – im Museum, aber auch in der Familie des Mädchens.

Das Buch gehört zu einer Reihe der Autorin, die sich um den Polizisten Nils Gunnarsson dreht, von der mich bereits der erste Teil – Der Sommer, in dem Einstein verschwand – begeistern konnte. Tatsächlich stehen aber die einzelnen Geschichten bzw. Fälle stark im Vordergrund, so dass sie, meiner Meinung nach, problemlos einzeln gelesen werden können.

Die Geschichte in diesem Buch ist geprägt von einer recht düsteren Atmosphäre, und ich konnte mir insbesondere die Szenen im Naturhistorischen Museum, die geradezu gruselig waren, unheimlich gut vorstellen. Aber auch außerhalb dessen gibt es immer wieder beklemmende Momente, die doch des Öfteren Gänsehaut bei mir verursachten.
Neben der besonderen Atmosphäre ist aber in jedem Fall auch die Art und Weise, wie die Autorin nach und nach die Figuren und deren Beziehungen zueinander skizziert, hervorzuheben. Als Leser erhält man so ein Puzzlestück nach dem anderen, bis man erst ganz am Ende das ganze Bild vor sich hat. Ich fand es unheimlich spannend und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Wie bereits beim ersten Buch von ihr konnte mich die Autorin auch mit diesem Werk vollauf begeistern. Im Gegensatz zum ersten wird dieses hier auf dem Cover als „Kriminalroman“ deklariert – aber ich finde, es ist viel mehr als nur das. Es ist alles andere als ein 08/15-Krimi, allein schon aufgrund des Schauplatzes im Göteborg der 20er Jahre, der außerordentlich gut recherchiert zu sein scheint. Absolute Leseempfehlung!