Finsternis im Museum

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anja_steinvorth Avatar

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Inhalt: Die 9-jährige Alice Guldin verschwindet beim Besuch des Göteborger Naturhistorischem Museums spurlos. Hauptwachtmeister Nils Gunnarsson übernimmt den Fall und begibt sich auf Spurensuche. Dabei trifft er auf Geheimnisse, die die Familie von Alice, aber auch die Mitarbeiter des Museums umgeben.

Bewertung: Das Cover ist düster und passt stilistisch perfekt zu dem Jahr 1926, in dem die Geschichte spielt. Autorin Marie Hermanson schreibt flüssig, literarisch und unaufgeregt. Ihr Schreibstil passt zur Sprache der damaligen Zeit.

Die Spannung entsteht vor allem durch die psychologische Tiefe und die düstere Atmosphäre des Museums: ausgestopfte Tiere, die sich zu bewegen scheinen, labyrinthartige Gänge durch Ausstellungskästen und dunkle Dioramen. Manche Passagen sind ein wenig langatmig.

Die Familie Guldin ist sehr mysteriös. Der Vater ist zumeist abwesend und verliert das Geld durch Investitionen in erfolglose Projekte. Die Mutter ist krank und spielt keine aktive Rolle im Familienleben. Das 16-jährige Kindermädchen Maj ist allein verantwortlich für Kinder und Haushalt. Sie wirkt sehr ambivalent und schwer zu greifen. Hauptwachtmeister Nils Gunnarsson ist bodenständig und systematisch in seinen Ermittlungen. Unterstützt wird er von seiner Ex-Freundin Ellen Forsell, die sehr empathisch ist und sich mit Maj anfreundet. Sie erkennt, wie sehr das junge Mädchen durch ihren Dienst bei der Familie Guldin aufgerieben wird.

Das Ende blickt tief in die Vergangenheit der verschiedenen Charaktere und lässt einen nachdenklich zurück.

Fazit: Ein psychologisch dichter Krimi mit tiefgründigen Charakteren und düsterer Atmosphäre. Empfehlung für alle Leser, die langsame Spannung zu schätzen wissen.