Eine tolle Geschichte über Freundschaft

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borgeli Avatar

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Die junge Journalistin Kate arbeitet bei der Londoner Zeitung Brixton Chronicle. Ihr Chef Phil drückt ihr ein Flugblatt in die Hände „Rettet unser Freibad“. Da könnte eine interessante Geschichte dahinter stecken und Kate soll sich dort mal umschauen und umhören. Sie wird vor Ort an die treueste Schwimmerin Rosemary verwiesen. Als Rosemary bei ihrem ersten Kontakt erfährt, dass Kate schon Jahre nicht mehr schwimmen war, stellt sie als Bedingung fürs Interview, dass Kate zum schwimmen kommt. Ab da begleiten wir diese beiden wunderbaren Frauen bei ihrer Kampagne zur Rettung des Freibades, nach und nach werden immer mehr Bewohner von Brixton eingebunden.

Wir erfahren in Rückblicken von der lebenslangen, innigen Liebe zwischen Rosemary und ihrem Ehemann George. Und wir erleben Kate, wie sehr sie sich durch diese Kampagne verändert. Sie engagiert sich, schließt Freundschaften und ihr ganzes Leben bekommt eine andere Struktur.

Die Autorin hat wirklich Talent, ihre beiden Hauptdarstellerinnen zu zeichnen: Die 87-jährige Rosemary und George haben ihr ganzes Leben mit dem Freibad verknüpft. Sie haben sich dort kennengelernt, sich dort nachts geliebt, sind ihr Leben lang darin geschwommen und als vor 2 Jahren George beerdigt wurde, hat sich Rosemary danach von ihm quasi schwimmend verabschiedet. Zum Ende des Buches hin wird es treffend formuliert „Dieses Freibad ist ihre Heimat“. Auch Kate lernen wir intensiv kennen: ihr relativ trostloses Leben alleine in London. Geplagt von Einsamkeit und Panikattacken, unsicher und ängstlich. Und es gibt viele weitere wunderbare Charaktere: Jay, Erin, Hope, Ellis und der bereits verstorbene George.

Es ist schön, dieses Buch mitten im Sommer zu lesen. Mich hat es in den letzten Tagen angeregt, ins Freibad zu gehen. Ein tolles Debüt von Libby Page, dem ich überzeugte 5 Sterne gebe.