Für das was wichtig ist lohnt es sich zu kämpfen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sommerkindt Avatar

Von

Manche Begegnungen beeinflussen Menschen nachhaltig und öffnen einen die Augen für das was wirklich zählt.

Und genau so ein Mensch ist Rosemarie. Rosemarie ist eine wirklich alte Frau, die ihr Freibad genau vor der Nase hat. Sie liebt es seit ihrer Kindheit dort zu schwimmen. Dort hat sie auch ihren Liebsten kennen und lieben gelernt. Beide liebten es zu schwimmen. Eines Tages erfährt Rosemarie, dass ihr geliebtes und vertrautes Freibad an einen Investor verkauft und geschlossen werden soll. Daraufhin fertigt sie einen einfachen Flyer an, der bei einer kleinen Zeitung landet und somit in die Hände der Journalistin Kate kommt. Kate ist eine junge Frau, die unter Panikattacken leidet. Zudem ist sie wirklich sehr weit von ihrer Familie entfernt und ist fürchterlich einsam. Kate bekommt also von ihrem Chef den Auftrag eine Story zu diesem Flyer zu schreiben. Also macht Kate sich auf Rosemarie zu treffen. Doch Rosemarie lässt Kate erstmal abblitzen und sagt sie soll erstmal schwimmen gehen. Kate will unbedingt diese Story schreiben also geht sie widerwillig schwimmen, was für sie das Leben ändert.

Durch das Schwimmen im Freibad erlebt Kate eine Art Katharsis und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen Kate und Rosemarie. Gemeinsam mit anderen Freibadbesuchern nehmen sie den Kampf für ihr Freibad auf.

Die Autorin startet diesen Roman mit einem rasanten Erzählstil, das man als Leser meint sie würde sich jeden Moment beim Schreiben überschlagen. Nach und nach kehrt sie in einen ruhigen, gelösten und von Emotionen dominierten Schreibstil zurück. Wir begegnen einer Autorin, die nicht nur einen flüssigen Schreibstil hat sondern auch den Leser durch kleine Episoden an dem Leben der Hauptprotagonisten teilhaben lässt, die einem gerade dadurch an die Figuren und Handlung fesselt. Man möchte unbedingt erfahren wie es weitergeht und auch mehr aus dem Leben von Rosemarie und ihren Liebsten und Kate und all die anderen Figuren erfahren. Man sieht die Szenen und handelnden Figuren förmlich vor seinen geistigen Augen so detailliert bringt die Autorin dem Leser die Personen näher. Und ja gerade dadurch wachsen sie einen auch ans Herz. So lustig und amüsant einige Stellen sind und so sehr die Autorin auf der Klaviatur der Emotionen spielt, kommt es streckenweise zu Wiederholungen und unnötigen Längen, was die Handlung unnötig in die Länge zieht.

Die Personen mit all ihren Ecken und Kanten wachsen dem Leser unglaublich schnell ans Herz. Das die Figuren einen erheblichen Altersunterschied haben, gibt die Geschichte erst ihre Würze. Besonders Rosemarie mit ihren 86 Jahren und ihrer Liebes- und Lebensgeschichte wird dem Leser wie auch Kate zu einer guten Vertrauten. Rosemarie ist eine Kämpfernatur, in einer hektischen sich schnell ändernden Welt. Ein Großteil ihrer alten Weggefährten haben schon lange den letzten Weg beschritten. Und so wird Rosemaries Welt immer kleiner. Ihre Sozialkontakte ergeben sich aus dem Freibad und ihren täglichen Einkaufsweg.

Kate, die junge Journalistin, die unter Panikattacken leidet, ist in London wirklich mutterseelenallein. Sie hat keine Freunde und lebt in einer WG, wo sie noch nicht mal ihre Mitbewohner kennt. Als Journalistin schreibt sie kleine Alltagsgeschichten über vermisste Tier und ähnliches. Bis sie auf Rosemarie trieft. Als sie mit dem Schwimmen beginnt und anfängt sich Rosemarie zu öffnen und über die drohende Schließung des Freibades zu berichten ändert sich ihr Leben grundlegend. Sie finden Bekannte und auch Freunde.

Fazit: Eine Geschichte die wirklich zu Herzen geht. Mit Protagonisten, die einen zum Schmunzeln und zum Weinen bringen. Und das Freundschaft und Liebe weit mehr ist als nur ein Wort. Auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, ist diese Story eine wirklich gute Sommerlektüre. Also vergesst die die Taschentücher nicht.