Passend zum Winterfeeling

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rudomekato Avatar

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Zunächst einmal zum Cover: Dieser ist ein klassisches Krimi-Cover, mit dem obligatorischen Haus. Auch wenn es stereotypisch ist, symbolisiert es den Inhalt des Buchs doch recht gut.

Ein kleiner Abstecher zu den Extratexten: Es ist irgendwie niedlich, dass am Ende ein traditionelles Rezept zum Nachkochen steht. Die Inkludierung der Literatur, aus der sich die Autorin die nötigen Informationen zu den Gegebenheiten in der Geschichte herausgenommen hat, macht nicht jeder. Deswegen finde ich es gut.

Kommen wir zur eigentlichen Geschichte.
Den Inhalt finde ich ich gut umgesetzt. Man erkennt, auf was sich die Thematik fokussiert und womit sich die Charaktere beschäftigen. Demnach sind die Handlungen der Charaktere (jedenfalls die meisten) nachvollziehbar.
Der ewige Streit mit dem Klimawandel und den Waldrodungen ist meiner Meinung nach gut umgesetzt. Maya und Pär (die beiden Ermittler aus Stockholm) haben dazu eine respektable Haltung.

Wegen des Themas und dank des Schreibstils fühlt man sich, als wäre man hautnah dabei. Es kam mir so vor, als würde ich einen Krimi im Fernsehen oder Kino ansehen. Je nachdem, aus welcher Perspektive gerade gelesen wird, verändern sich auch die Ansichten und ein wenig der Stil - nicht zu viel und nicht zu wenig. Es ist gerade richtig.

Wie bereits erwähnt finde ich die meisten Figuren gut gelungen. Sie wirken realistisch und dynamisch. Jeder agiert irgendwie mit mindestens einer anderen Figur. Einige dieser Beziehungen finde ich sogar sehr entzückend (im Sinne von "herzerwärmend").
Wichtig ist, dass die Charaktere realistisch dargestellt werden.

Das Buch ist für mich gerade deswegen interessant, da der Klimawandel mit den Holzrodungen ein wichtiges Thema ist. Aber auch das Thema der Vergewaltigung ist sehr wichtig und hat sie recht realistisch umgesetzt - nämlich, dass sich Frauen oft nicht trauen, darüber zu reden und sich manchmal selbst einreden, sie seien mit dem, was sie anhatten, Schuld daran. Es kostet einige Überwindung, sich einzugestehen, dass die Schuld nicht an ihnen liegt und es kostet Überwindung, darüber zu sprechen und sich zu währen. Ich finde es gut, wie die Autorin das einbaut, aber auch mit dem Mut, sich dagegen zu wehren und darüber zu sprechen.
Auf der positiven Seite haben wir die Vermittlung von schwedischer Kultur und vereinzelter Vokabel. Zwischendurch gibt es auch Sprichwörter, die zwischen Deutsch und Schwedisch verglichen werden.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass sich die Autorin gut auf die Themen vorbereitet hat und davon weiß, worüber sie schreibt.