Alternativwelten
Anne Sauer, Jahrgang1989, lebt in Hamburg und arbeitet als Texterin und Moderatorin; "Im Leben nebenan" ist ihr literarisches Debüt. Der Roman erschien Anfang Juli 2025 bei dtv und umspannt 272 Seiten.
In "Im Leben nebenan" Sauer einen ungewöhnlichen Blick auf das, was hätte sein können – und auf das, was kontrastiert dazu ist. Ihre Protagonistin Toni lebt mit ihrem Freund Jakob in einer Stadtwohnung, der Alltag ist gleichförmig geworden, in die Beziehung hat sich Routine eingeschlichen. Der gemeinsame Kinderwunsch blieb bislang unerfüllt, und der Schmerz einer Fehlgeburt lastet auf Toni und der Beziehung. Es ist ein Leben, das funktioniert – aber nicht erfüllt und trägt.
Eines Morgens wacht Toni in einem völlig anderen Leben auf: Sie befindet sich in einem Haus auf dem Land, liegt neben Adam, der großen Liebe ihrer Jugend, und im Nebenzimmer schreit ein Baby. Es ist nicht bloß ein Traum, sondern eine zweite Realität, in der sie scheinbar schon lange lebt. Von diesem Moment an beginnt sie zwischen zwei Leben zu pendeln: dem alten, städtischen, kinderlosen – und einem, das sie nie bewusst gewählt hat, das aber ebenso intensiv und glaubwürdig wirkt.
Sauer entwickelt aus diesem Szenario keine dramatische Parallelwelt-Geschichte, sondern eine stille, psychologisch dichte Erzählung über Identität, Möglichkeiten und Entscheidungen. Beide Lebenswirklichkeiten haben ihre Licht- und Schattenseiten: Während Toni im einen Leben Unabhängigkeit und Ruhe spürt, erlebt sie im anderen Zugehörigkeit und Verantwortung – aber auch Enge, Zweifel und Überforderung. Die Frage, welches Leben das „richtige“ ist, stellt sich nie eindeutig. Vielmehr macht der Roman spürbar, wie stark das Gefühl von Richtigkeit vom eigenen inneren Zustand abhängt.
In "Im Leben nebenan" Sauer einen ungewöhnlichen Blick auf das, was hätte sein können – und auf das, was kontrastiert dazu ist. Ihre Protagonistin Toni lebt mit ihrem Freund Jakob in einer Stadtwohnung, der Alltag ist gleichförmig geworden, in die Beziehung hat sich Routine eingeschlichen. Der gemeinsame Kinderwunsch blieb bislang unerfüllt, und der Schmerz einer Fehlgeburt lastet auf Toni und der Beziehung. Es ist ein Leben, das funktioniert – aber nicht erfüllt und trägt.
Eines Morgens wacht Toni in einem völlig anderen Leben auf: Sie befindet sich in einem Haus auf dem Land, liegt neben Adam, der großen Liebe ihrer Jugend, und im Nebenzimmer schreit ein Baby. Es ist nicht bloß ein Traum, sondern eine zweite Realität, in der sie scheinbar schon lange lebt. Von diesem Moment an beginnt sie zwischen zwei Leben zu pendeln: dem alten, städtischen, kinderlosen – und einem, das sie nie bewusst gewählt hat, das aber ebenso intensiv und glaubwürdig wirkt.
Sauer entwickelt aus diesem Szenario keine dramatische Parallelwelt-Geschichte, sondern eine stille, psychologisch dichte Erzählung über Identität, Möglichkeiten und Entscheidungen. Beide Lebenswirklichkeiten haben ihre Licht- und Schattenseiten: Während Toni im einen Leben Unabhängigkeit und Ruhe spürt, erlebt sie im anderen Zugehörigkeit und Verantwortung – aber auch Enge, Zweifel und Überforderung. Die Frage, welches Leben das „richtige“ ist, stellt sich nie eindeutig. Vielmehr macht der Roman spürbar, wie stark das Gefühl von Richtigkeit vom eigenen inneren Zustand abhängt.