Sehr ungewöhnliches Konzept

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Antonia wacht auf, doch nichts ist, wie es sein sollte. Plötzlich liegt ein Baby auf ihrer Brust und will von ihr versorgt werden.
Auch die Wohnung kommt ihr nicht bekannt vor. Sie sieht sich um und bemerkt das Hochzeitsfoto. Anscheinend ist sie mit ihrer ersten großen Liebe Adam verheiratet, lebt in ihrem Heimatort und hat vor kurzem die kleine Tochter Hanna zur Welt gebracht. Wie kann das sein? Eigentlich lebt Antonia nämlich ein ganz anderes Leben. In diesem hat sie einen Partner namens Jakob und der größte Wunsch der beiden ist, ein Kind zu bekommen, was aber leider nicht zu klappen scheint und selbst die Kinderwunschbehandlung zeigt keine Erfolge. 

Das Buch ist ein sehr ungewöhnliches Debüt. Die Handlung springt hin und her zwischen den zwei verschiedenen Leben, die Antonia lebt. Die Kapitel werden für jedes der beiden Leben extra gezählt. Die Autorin kombiniert hier also sehr geschickt zwei komplett verschiedene Lebensentwürfe. Die Frage, wie das Leben wohl gelaufen wäre, wenn man sich in bestimmten Situationen anders entschieden, anders gehandelt hätte, steht im Zentrum des Romans. Sehr gefühlvoll wird hier von einer Frau erzählt, die sich einerseits nichts so sehr wünscht, als Mutter zu sein und andererseits auch sehr damit hadert. Es bringt damit auch die Nöte der Frauen zur Sprache. Einerseits sind da die Erwartungen der Gesellschaft, eine Frau müsse unbedingt auch Mutter sein und andererseits gibt es aber auch gute Gründe, warum Frauen keine Kinder bekommen. Das Buch ist daher auch ein Appell an die Gesellschaft zu mehr Toleranz.