Was will ich vom Leben?
Antonia wacht eines Tages in einer anderen Version ihres Lebens auf. In dieser neuen Version ist sie Mutter eines sechs Wochen alten Babys und mit dem Mann verheiratet, mit dem sie bereits in der Schulzeit zusammen kam. In ihrem eigentlichen Leben ist sie aber kinderfrei, hat eine gut funktionierende Beziehung mit einem anderen Mann und tangiert die Schwierigkeiten dieses Lebens und die Erwartungen der Gesellschaft aus.
Da ich persönlich niemals Kinder haben möchte und das auch schon sehr früh wusste, war ich extrem gespannt auf dieses Buch. Antonia durchlebt im Prinzip meinen aller schlimmsten Albtraum: gefangen in einem Leben als Mutter, vor allem: unfreiwillig!
Das Buch arbeitet auf wundervolle Weise heraus, wie schwer Mutterschaft wirklich ist, wie abgetrennt sich Mütter von der Außenwelt fühlen können und die Menge an Erwartungen, die sich in das ganze Thema Mutterschaft einschreibt. Wir haben hier zwei POVs von der gleichen Figur, was ich super spannend finde. Mit Tonis Leben (die Kinderfreie Version) konnte ich mich sehr viel mehr identifizieren, während ich Antonia (Version mit Kind) nur bemitleidet habe.
Ich finde es großartig, wie dennoch keine Version besser oder schlechter dasteht als die andere. Es ist nicht so als ob die eine Version nur leidet, während die andere ein perfektes Leben führt. Beide Versionen haben ihre Probleme und Ängste.
Was ich ein bisschen schade finde war, dass Antonia, die vorher in ihrem kinderfreien Leben als Toni gelebt hat, plötzlich im Leben mit Kind aufwacht. Besser hätte ich es gefunden, wenn beide Geschichten von Antonia/Toni einfach parallel verlaufen wären. So hat es die beiden Leben etwas schwer vergleichbar gemacht, weil immer wieder betont wird, dass sich Toni im Leben von Antonia nicht zurechtfindet.
Antonia findet sich am Anfang überhaupt nicht in ihrem neuen-alten Leben zurecht und kann sich auch an nichts erinnern, was zwischen ihrer eigentlichen Trennung von Adam in der Schulzeit und dem gemeinsamen Kind passiert ist. Das führt zu vielen Konflikten und wird irgendwie nicht richtig aufgearbeitet, was ich sehr schade finde.
Ich hätte zudem sehr gerne gewusst, wie es zu diesen Switch kam und wohin die „richtige“ Antonia verschwunden ist, die durch Toni ersetzt wurde.
Zeitgleich kann man das als Analogie lesen, dass Mütter mit der Geburt ihres ersten Kindes ihr bisheriges Leben zurücklassen und ein komplett neues betreten müssen; ein Identitätsverlust sozusagen. Dennoch stehen hier „Erinnerungslücken“ im Weg - Antonia kann sich nichts mehr erinnern, da sie selbst es ja nicht erlebt hat, was Vieles für sie zusätzlich erschwert.
Alles in allem hat mir das Buch aber wirklich extrem gut gefallen. Durch den großartigen Schreibstil der Autorin bin ich regelrecht durch die Geschichte geflogen. Das Thema der Mutterschaft wird von vielen perspektivisch unterschiedlich beleuchtet und meiner Meinung nach zurecht sehr kritisch aufgearbeitet.
Ich kann das Buch wirklich empfehlen.
Da ich persönlich niemals Kinder haben möchte und das auch schon sehr früh wusste, war ich extrem gespannt auf dieses Buch. Antonia durchlebt im Prinzip meinen aller schlimmsten Albtraum: gefangen in einem Leben als Mutter, vor allem: unfreiwillig!
Das Buch arbeitet auf wundervolle Weise heraus, wie schwer Mutterschaft wirklich ist, wie abgetrennt sich Mütter von der Außenwelt fühlen können und die Menge an Erwartungen, die sich in das ganze Thema Mutterschaft einschreibt. Wir haben hier zwei POVs von der gleichen Figur, was ich super spannend finde. Mit Tonis Leben (die Kinderfreie Version) konnte ich mich sehr viel mehr identifizieren, während ich Antonia (Version mit Kind) nur bemitleidet habe.
Ich finde es großartig, wie dennoch keine Version besser oder schlechter dasteht als die andere. Es ist nicht so als ob die eine Version nur leidet, während die andere ein perfektes Leben führt. Beide Versionen haben ihre Probleme und Ängste.
Was ich ein bisschen schade finde war, dass Antonia, die vorher in ihrem kinderfreien Leben als Toni gelebt hat, plötzlich im Leben mit Kind aufwacht. Besser hätte ich es gefunden, wenn beide Geschichten von Antonia/Toni einfach parallel verlaufen wären. So hat es die beiden Leben etwas schwer vergleichbar gemacht, weil immer wieder betont wird, dass sich Toni im Leben von Antonia nicht zurechtfindet.
Antonia findet sich am Anfang überhaupt nicht in ihrem neuen-alten Leben zurecht und kann sich auch an nichts erinnern, was zwischen ihrer eigentlichen Trennung von Adam in der Schulzeit und dem gemeinsamen Kind passiert ist. Das führt zu vielen Konflikten und wird irgendwie nicht richtig aufgearbeitet, was ich sehr schade finde.
Ich hätte zudem sehr gerne gewusst, wie es zu diesen Switch kam und wohin die „richtige“ Antonia verschwunden ist, die durch Toni ersetzt wurde.
Zeitgleich kann man das als Analogie lesen, dass Mütter mit der Geburt ihres ersten Kindes ihr bisheriges Leben zurücklassen und ein komplett neues betreten müssen; ein Identitätsverlust sozusagen. Dennoch stehen hier „Erinnerungslücken“ im Weg - Antonia kann sich nichts mehr erinnern, da sie selbst es ja nicht erlebt hat, was Vieles für sie zusätzlich erschwert.
Alles in allem hat mir das Buch aber wirklich extrem gut gefallen. Durch den großartigen Schreibstil der Autorin bin ich regelrecht durch die Geschichte geflogen. Das Thema der Mutterschaft wird von vielen perspektivisch unterschiedlich beleuchtet und meiner Meinung nach zurecht sehr kritisch aufgearbeitet.
Ich kann das Buch wirklich empfehlen.