Von diesem Autor hatte ich noch nie gehört. In der Beschreibung des Verlages und im Klappentext wird das Buch unter „Humor“ eingeordnet… hm ja. Mit Autoren dieser Rubrik stehe ich ein wenig auf Kriegsfuß. Ich empfinde selten das als lustig, was sich gut verkauft. Aber ich habe dennoch zu dieser Leseprobe gegriffen, weil eben auch der Aspekt der Zukunft enthalten war. Wie wird die Zukunft sein, welche technologischen Entwicklungen gibt es? Besonders der angedeutete „Pflegeroboter“ hat mich interessiert.
Nun, in der Leseprobe selbst geht es noch nicht sehr weit in die Handlung hinein. Der Held wacht in einer namenlosen Zukunft auf, und muss sich erst einmal zurechtfinden. Ausserdem wird das bisher Geschriebene von Rückblenden bestimmt. Der Held erinnert sich, was in den letzten ein bis zwei Tagen vor seinem rätselhaften Erwachen stattfand.
Der Mann befand sich offenbar in einer ausgewachsenen Midlife-Crisis. Er steht kurz vor der Silberhochzeit, und rühmt sich, noch nie wirklich fremdgegangen zu sein. Aber fast. Er hatte erst kürzlich einen Streit mit seiner Frau – diese wirft ihm vor, zu pessimistisch zu sein. Ich persönlich fand dieses Gespräch überzogen. Die geschilderten Dialoge, die Ängste, sind zwar halbwegs witzig, aber ich empfand die Rollen als vertauscht. Was der Mann da von sich gibt, hätte ich eher bei der Frau verortet, und umgekehrt!
Später trifft sich der Mann mit seinen Freunden, alle etwa gleich alt, und alle mit den Tücken des Alterns befasst. Das fand ich dann schon komischer. Allerdings schrammen auch hier die Dialoge immer wieder haarscharf am Klischee vorbei. Erst ein Kumpel muss ihn darauf stoßen, dass er wohl eine Krise hat…? Also bitte! Das ist doch ganz offenbar nur für den Leser so geschrieben worden.
Zuletzt wacht der Mann in einem Krankenbett auf. Er wird von einem Pfleger umsorgt, und muss erfahren, dass wohl 25 Jahre vergangen sind. Erstens einmal wird dieser Zeitsprung in keiner Weise erklärt! (Ich hoffe, das kommt später noch!) Und zweitens ist das Gespräch mit diesem Pfleger nun wirklich so vorhersehbar, man kann die Sätze fast mit geschlossenen Augen aufsagen. Ähem, und selbst ich habe in dieser meiner Gegenwart schon von „Nanobots“ gehört!
Insgesamt gesehen, bin ich sehr zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Ich würde es aus Aspekten der Zukunftsforschung wohl gerne lesen. Aber weder an den Humor, noch an den Aspekt „Roman“ habe ich dabei allzu große Erwartungen.