Was für ein Ende!

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alinescot Avatar

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Anton weiß kaum wie ihm geschieht, als er plötzlich im Jahre 2045 aufwacht, und ganze 25 Jahre gealtert ist. An die Zeit zwischen Zubettgehen und aufwachen kann er sich nicht mehr erinnern. Deswegen wundert er sich auch über all die Neuheiten um ihn herum, die das Leben angenehmer gestalten sollen. Sein künstlicher Assistent Gustav ist ihm genauso unbekannt, wie die Funktionsunterwäsche die er trägt, und sekündlich seine Vitalwerte misst.
Das aber in dieser optimierten Welt nicht alles Gold ist, was glänzt, erfährt Anton bald schon am eigenen Leib.

Die Geschichte um Anton hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Besonders der Aspekt, dass wohl irgendetwas in der Vergangenheit vorgefallen sein muss, das Anton plötzlich ohne Erinnerungen aufgewacht ist. Das verleiht der Geschichte etwas geheimnisvolles das dafür sorgte, dass ich immer weiter lesen wollte.
Die vielen kleinen Rückblenden die eingestreut sind, haben zusätzlich dazu beigetragen, dass ich wissen wollte, wie das Ganze mit der Amnesie zustande gekommen ist. Es hat die Handlung spannender gemacht.

Ich mochte auch die vielen kleinen Ideen die der Autor über die Zukunft hatte. Was der Mensch isst im Jahr 2045, wie er wohnt, wie er sich gesund hält oder wie er sich fort bewegt. All das hat mich wunderbar unterhalten und oft auch amüsiert.
Die Gedanken die man sich zwangsläufig beim Lesen macht, wenn man über eine Zukunft liest, wo der Klimawandel längst zugeschlagen hat, haben fast schon philosophischen Charakter. Anton hat natürlich recht, wenn er von unseren Umweltproblemen spricht und mit dem moralischen Zeigefinger wedelt.

Ich mochte den Humor, auch die ernsteren Stellen, und den lockeren Schreibstil der einen durch die Seiten fliegen lässt.
Und gerade als es richtig spannend wird, bricht die Geschichte plötzlich ab und schlägt den einfachsten Weg ein, den eine Geschichte überhaupt nehmen kann. Diese Auflösung, und das Friede-Freude-Eierkuchen-Ende hinterher, haben mir das ganze Buch versaut. Ich habe mich richtig veräppelt gefühlt. Das las sich auf einmal so, als ob jemand anderer das Buch fertig geschrieben hätte. Jemand der total harmoniesüchtig ist oder so.