Erschütternd

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engel74 Avatar

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Das neueste Buch von Hera Lind "Im Namen der Barmherzigkeit" erzählt die Geschichte von Steffi, welche in den 70-er Jahren, von der eigenen Mutter nicht gewollt, als Kleinkind in einer Pflegefamilie auf dem Land untergebracht wird. Als eine unter vielen Kindern, unterteilt in echte und eben keine echten Kinder. Und so werden sie auch behandelt, barfuß müssen sie von Beginn an im Haushalt, auf dem Feld oder im Stall helfen, wenn es nicht klappt, werden sie bestraft und misshandelt. Und wenn die Fürsorge vorbeischaut, müssen die Kinder lügen das sich die Balken biegen, denn niemand soll ja die Wahrheit herausbekommen. Mit 12 passiert Steffi noch etwas viel grausameres, ihr Pflegevater beginnt sich an dem wehrlosen Mädchen zu vergehen, immer und immer wieder. Sie verliert jeden Lebenswillen und landet in der Psychiatrie. Die schweren Misshandlungen und Mißbräuche sollen Steffis weiteres Leben dauerhaft beeinflussen, auch als sie selber Mutter wird.
Dieses Schicksalsbuch hat mich sehr erschüttert, wie kann man als erwachsener Mensch hilflosen Kindern solche Grausamkeiten antun. Und welche Narben werden dadurch auf der zarten Kinderseele hinterlassen. Auch dieser Roman beruht auf einem Tatsachenbericht, mit einer leichten schriftstellerischen Freiheit. Hera Lind hat es wieder geschafft mich mit dieser wahren Geschichte zu berühren und mir klar zu machen, was für eine behütete Kindheit ich hatte, dank meiner Eltern.