Erschütternd und kaum vorstellbar...

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Ich habe vor vielen Jahren bereits "Der Mann, der wirklich liebte" von Hera Lind gelesen - ein Buch, das ich bis heute nicht vergessen habe...Nun hielt ich also ihr neues Werk in Händen und war sehr gespannt, welche Geschichte mich diesmal erwarten würde...

Nun geht es um das Heimkind Steffi, das bei Pflegeeltern auf einem Bauernhof in Österreich untergebracht wird. Dort wartet ein karges Leben auf sie, voller Grausamkeiten. Als sie vom Ziehvater schwanger wird, flüchtet sie in ein Kloster...

Hera Lind schrieb hier wieder ein Buch, das unheimlich schwer zu verdauen ist und trotzdem gut lesbar bleibt. Man kann an manchen Stellen kaum glauben, was man liest. Noch dazu spielt sich Steffis Geschichte in einer Zeit ab, in der ich ungefähr im gleichen Alter war als sie. Deshalb ist es für mich umso unfassbarer, dass in dieser Zeit noch solche furchtbaren Dinge geschehen konnten. Steffis traumatische Kindheit hat natürlich auch Auswirkungen auf ihr weiteres Leben, in dem viele tiefe Täler auf sie warten...aber sie gibt nicht auf.

Die Autorin hat hier wieder einen packenden, tief ergreifenden Roman geschaffen, der wohl niemanden kalt lässt. Trotzdem liest sich diese Schicksalgeschichte flüssig, ohne Längen. Eine zu Herzen gehende Geschichte, die keinen kalt lässt und im Gedächtnis bleibt. Am Ende des Buches findet man ein Nachwort der "echten" Protagonistin. Spätestens hier realisiert man, dass es sich nicht um eine fiktive Erzählung, sondern um das wahre Leben handelt. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und Hera Lind konnte mich auch diesmal wieder auf voller Linie überzeugen.