Brandaktuelles Thema: Anonyme Diffamierung per Internet

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evelyn Avatar

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Der Freund von Lemmingssohn stürzt sich nach dem Lesen eines Kommentars auf einer Internetplattform von einer Brücke in den Tod. Da der Lemming der Letzte war mit dem der Junge im Zug gesehen wurde, wird er von den Medien zum vermeintlichen Mörder und Kinderschänder. Innerhalb eines Tages bricht ein existenzbedrohender Shitstorm auf ihn, seine Familie und einen befreundeten Polizisten herein.

Das ist die Geschichte mit dem das gesellschaftskritische Buch unsere heutige vermeintlich offene Gesellschaft anprangert. Eine Gesellschaft, die immer noch Missbildungen, Obdachlose, Fremde und Schwule ausgrenzt. Heutzutage funktioniert diese Ausgrenzung noch einfacher und für die Ausgrenzenden per Internet völlig anonym und risikolos.
Angeprangert wird die feige Internetkommunitie, die mit ein paar gezielten Kommentaren Personen und deren Existenzen vernichten kann. Unterstützt wird diese noch durch Journalisten, die jedes mögliche Gerücht aufbauschen ohne es kritisch zu hinterfragen. Gefordert wird ein kritischerer Umgang mit den Medien und mehr Ehrlichkeit.
Überraschend ist allerdings die brutale Selbstjustiz mit dem das Buch endet und dass diese unkommentiert bleibt.

Das Buchcover ist sehr schlicht und kühl gestaltet.
Das Buch umfasst nur 199 Seiten und bringt das komplexe und brandaktuelle Thema der anonymen Diffamierung im Internet prägnant und ohne viel Schnörkel auf den Punkt.
Ein lesenswertes kurzweiliges Buch.