Herr Slupetzky ist tatsächlich ein Könner. Er kann einen Krimi schreiben, der ganz zu Anfang eine Schockphase hat, dann über einen langen Zeitraum interessante Abläufe schildert und am Ende, wenn der Leser überhaupt nicht mehr damit rechnet, den totalen Höhepunkt einfach so in das Geschehen wirft. Herr Slupetzky beschäftigt sich auch mit politischen Hintergründen. Für uns Deutsche sind die Österreicher eigentlich so etwas wie ein gemütliches Volk. Diese Einschätzung habe ich nach Lesen dieses Krimis total revidiert. In unserem Nachbarland sind Korruption bis in höchste Kreise, Verdummung der Bevölkerung durch die Medien und Machthaber, Egoismus, Oberflächlichkeit, Fremdenfeindlichkeit usw. genau so an der Tagesordnung wie in unserer Heimat Deutschland.
Passagen, in denen der Autor die handelnden Personen ihre Meinung zu derzeit hochbrisanten Problemen in Europa (z. B. die Flüchtlingspolitik) darlegen lässt, zwingen den Leser zum Nachdenken. Nicht nur zum Nachdenken über politische Strukturen wird angeregt, nein, ich bin auch mit mir selbst, mit meiner persönliche Einstellung zu einigen der angeführten Themen in Klausur gegangen. Zu dem verantwortungslosen Umgang mit Internet-Plattformen sollte grundsätzlich durch Regierungen und Verantwortlichen des Netzes strikter strafrechtliche vorgegangen werden. Der kleine Nutzer ist da wirklich machtlos. Dies ist ein internationales Problem und wird noch immer nicht erst genug genommen. Auch dieses Problem hat der Autor sehr, sehr gut geschildert. Wie hinterhältig der eigentliche "Mörder" des kleinen, sensiblen Mario sich in der Öffentlichkeit und sogar seiner Frau gegenüber zeigt, ist schockierend. Dieser Mann hat nicht den kleinsten Skrupel. Er denkt wirklich nur an seinen persönlichen Vorteil. So hat seine Frau mein vollstes Verständnis, als sie ihn gefesselt durch die Stadt treibt und ihn fast von der gleichen Brücke wirft von der zuvor der kleine Mario in den Tod gesprungen ist. Ich hätte am liebsten den Lemming geschüttelt, als er die Frau davon abgehalten hat. Ich war absolut in die Geschichte eingetaucht und konnte mich mit einigen der beschriebenen Charaktere identifizieren. Für jeden Leser, der in einem Krimi nicht nur Action sucht, sondern auch Hintergründe beleuchtet haben möchte, ist dieser "Lemming-Roman-Krimi" ein Schmankerl! Danke Herr Slupetzky!
Zwei Anmerkungen zum Schluss: Der Einband des Buches ist perfekt gestaltet. Für mich strahlt er Sachlichkeit, Entschlossenheit und irgendwo Stärke eines einsamen Mannes aus.
Die Schriftgröße hat mich extrem gefordert. Trotz Brille musste ich mich echt anstrengen. Beim nächsten Roman bitte eine Nuance größer.
Passagen, in denen der Autor die handelnden Personen ihre Meinung zu derzeit hochbrisanten Problemen in Europa (z. B. die Flüchtlingspolitik) darlegen lässt, zwingen den Leser zum Nachdenken. Nicht nur zum Nachdenken über politische Strukturen wird angeregt, nein, ich bin auch mit mir selbst, mit meiner persönliche Einstellung zu einigen der angeführten Themen in Klausur gegangen. Zu dem verantwortungslosen Umgang mit Internet-Plattformen sollte grundsätzlich durch Regierungen und Verantwortlichen des Netzes strikter strafrechtliche vorgegangen werden. Der kleine Nutzer ist da wirklich machtlos. Dies ist ein internationales Problem und wird noch immer nicht erst genug genommen. Auch dieses Problem hat der Autor sehr, sehr gut geschildert. Wie hinterhältig der eigentliche "Mörder" des kleinen, sensiblen Mario sich in der Öffentlichkeit und sogar seiner Frau gegenüber zeigt, ist schockierend. Dieser Mann hat nicht den kleinsten Skrupel. Er denkt wirklich nur an seinen persönlichen Vorteil. So hat seine Frau mein vollstes Verständnis, als sie ihn gefesselt durch die Stadt treibt und ihn fast von der gleichen Brücke wirft von der zuvor der kleine Mario in den Tod gesprungen ist. Ich hätte am liebsten den Lemming geschüttelt, als er die Frau davon abgehalten hat. Ich war absolut in die Geschichte eingetaucht und konnte mich mit einigen der beschriebenen Charaktere identifizieren. Für jeden Leser, der in einem Krimi nicht nur Action sucht, sondern auch Hintergründe beleuchtet haben möchte, ist dieser "Lemming-Roman-Krimi" ein Schmankerl! Danke Herr Slupetzky!
Zwei Anmerkungen zum Schluss: Der Einband des Buches ist perfekt gestaltet. Für mich strahlt er Sachlichkeit, Entschlossenheit und irgendwo Stärke eines einsamen Mannes aus.
Die Schriftgröße hat mich extrem gefordert. Trotz Brille musste ich mich echt anstrengen. Beim nächsten Roman bitte eine Nuance größer.