Konfrontation mit dem Moloch Internet

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buchling zamonia Avatar

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Mario, der Freund von Lemmings Sohn Ben, begeht nach dem Lesen eines Kommentars auf Jabberpal, einer beliebten Internetcommunity, Suizid. Der Lemming musste alles mit ansehen. Da er sich in der Tram mit dem Jungen unterhalten hat, wird er von den Medien zum vermeintlichen Mörder und Kinderschänder diffamiert. In beängstigend kurzer Zeit bricht ein grosser Shitstorm aus, der ihn und einen befreundeten Polizisten die berufliche Existenz kostet. Da Marios Vater Flüchtlinge unterstützt, wird der Shitstorm durch rechte Hetze zusätzlich befeuert.

Slupetzky hat mit diesem Krimi brandaktuelle Themen zu einer sehr treffenden und beängstigenden Gesellschaftskritik verflochten.

Ausgrenzung, rassistische Hetze und Mobbing funktionieren Dank dem anonymen Internet noch einfacher, schneller, und für die Täter vollkommen risikolos. In kürzester Zeit können ganze Existenzen vernichtet werden. Der Autor prangert in diesem Zusammenhang auch Journalisten an, die jedes mögliche Gerücht sofort als gegeben veröffentlichen, ohne es vorher kritisch zu hinterfragen und auf Stichhaltigkeit zu prüfen.
Als Fazit ergibt sich die Erkenntnis, dass unsere Gesellschaft einen kritischeren Umgang mit "Informationen" aus dem Netz lernen muss.

Auch nach Lesen des Krimis erschließt sich mir die Gestaltung des Buchcovers nicht. Ich denke da eher an Business, Aktien, Wirtschaftsverschwörungen.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, dass ich jedem ans Herz legen kann, der sich mit den negativen Entwicklungen unserer Gesellschaft auseinander setzen möchte.