laughing out loud

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borgeli Avatar

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Als erstes hat mich bei diesem Buch der Humor gepackt. Gleich die erste Szene als der "Lemming", Leopold Wallisch seiner Frau Klara verkündet, der neue Freund seines Sohnes Ben heißt Loll. Er weiß das daher, da beide Jungs zu seiner Frage nach dem Freund einige Kurzsätze von sich gegeben hatten, die alle auf lol endeten. Klara hat herzlich darüber gelacht und so ging es mir auch: lol - laughing out loud.

Gleich nach dem humorigen Einstieg geht es allerdings sehr traurig und depressiv weiter. Dieser Freund, Mario macht sich auf den Heimweg und der Lemming sitzt mit ihm in der gleichen Straßenbahn. Nach einigen verstörenden Nachrichten auf Marios Handy flüchtet dieser aus der Bahn und stürzt sich von einer Brücke in den Tod. Lemmings Versuch, den Jungen noch davon abzuhalten macht ihn nach Augenzeugenaussagen selbst zum möglichen Täter und ganz schnell Opfer medialer Hassnachrichten, sowohl online als auch bei den Printmedien.

Bei der Polizei hat der Lemming einen langjährigen Freund, Polivka. Diesem wird schnell vorgeworfen, seinen Freund zu schützen und die Polizeiarbeit zu behindern. Er wirft den Job hin und macht sich zusammen mit dem Lemming auf eigene Faust ans Ermitteln. Wir verfolgen diese Altherrenfreundschaft (obwohl, so alt sind die beiden wohl noch gar nicht) quer durch Wien, immer einer heißen Spur dieses Cyber Mobbings auf der Spur.

Ich hatte bisher weder von der Lemming-Reihe noch vom Autor Stefan Slupetzky gehört. Dieser Leopold Wallisch war mir von Anfang an sehr sympathisch. An vielen Stellen habe ich mich sehr über den Sprachwitz amüsiert. Es gab so viele feine Anspielungen, subtile Sticheleien, dass ich keines einzeln benennen kann.