Persönliche Neuentdeckung

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miss marple 64 Avatar

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Dass der Autor seinen „Lemming“- Leopold Wallisch- schon länger kriminalisieren lässt, ist an mir als Krimi -Fan ganz vorbeigegangen. Umso überraschter war ich nun beim ersten Zusammentreffen mit dem ehemaligen Kommissar und heutigen Wärter im Wiener Zoo. (Wie es dazu kam, muss ich unbedingt in den Bänden davor herausfinden). Aber auch als Seiteneinsteiger in die Reihe, war ich ganz bei den interessanten Figuren und der durchaus sehr aktuellen Thematik. Der furchtbare Selbstmord des Freundes seines Sohnes, dessen Augenzeuge er wird, lässt den Lemming tief erschüttert zurück. Welchen Einfluss die von ihm so gemiedenen sozialen Netzwerke auf den Jungen hatten und nun sein eigenes Leben vollkommen auf den Kopf stellen, wird ihm alsbald bewusst. Gemeinsam mit Chefinspektor Polivka macht er sich auf die private Suche nach dem „Troll“- einer Person im Netz, die Lügen über andere verbreitet, so schlimm, dass der kleine Junge keinen anderen Ausweg sah. Sehr gefallen haben mir die Sprache des Autors und die Verbindung zu aktuell politischen Ereignissen in Österreich und Europa im Allgemeinen. So hebt sich das Buch vom Mainstream ab.