Auf Messersscheide - spannend und emotional
Wenn ich genauer darüber nachdenke, war "Im Nordwind" von Miriam Georg mein erster historischer Roman, der abseits von den Klassikern, die man damals in der Schule gelesen hat, in Deutschland spielt.
Nach dem Lesen des Klappentextes war ich anfangs etwas skeptisch, eine Frau, die sich scheiden möchte und das vor dem 1. Weltkrieg in Hamburg, mit der Andeutung einer Liebesgeschichte. So etwas kann man schnell nur oberflächlich behandelt werden und auf die üblichen Plattitüden sich beschränken.
Aber falsch gedacht, hinter dieser Geschichte steckt äußerst viel Verstand, Liebe zum Detail und voller Charaktere, die ordentlich ausgebaut werden, mit realistischen Weltbildern für die damalige Zeit, wie auch interessanten Sichtweisen. Natürlich gibt es hier und dort auch typische Klischees, die aber trotzdem charmant verpackt sind, sei es z.B. die kluge Frau, die eigentlich Medizin studieren wollte, aber es nicht konnte (warum ist es immer Medizin???).
Mich hat das Buch durchweg gut unterhalten, ohne große Längen oder Logiklöchern. Besonders abwechslungsreich fand ich hierbei die unterschiedlichen Perspektiven, auch von teils nicht oft vorkommenden Nebencharaktere, die dadurch deutlich mehr Tiefe erlangen und nachvollziehbarer sind. Der Schreibstil ist flüssig ohne groß blumige Umschreibungen, aber auch fokussiert auf das Innenleben der Charaktere, was ich sehr mag.
Man muss zur Geschichte, aber auch sagen, dass sie auf einen Zweiteiler ausgelegt ist, bedeutet sie ist nicht abgeschlossen und endet dementsprechend sehr offen (aber im Oktober erscheint ja direkt der 2. Band).
Einziger Kritikpunkt, bei dem ich die Augen etwas verdreht habe, ist die Liebesgeschichte. Ich bin echt kein Freund von "Seit ich dich das erste Mal sah, war ich dir verfallen", meistens wegen den stechenden Augen und du meine Güte, hat sie etwa gelacht, noch nie so was Schönes in meinem Leben gesehen. Ernsthaft, reicht das aus, um plötzlich die Liebe seines Lebens gefunden zu haben? Ich finds immer schade, wenn es halt doch teils auf die körperliche Anziehung heruntergebrochen wird und nicht weil die Charaktere Zeit miteinander verbracht haben oder eben etwas miteinander erleben. Ist halt nicht mein Bier, wer so was aber mag, der wird hiermit auch seinen Spaß haben.
Der Roman ist teils auch etwas hyperdramatisch und verlässt sich etwas zu sehr auf Cliffhanger und ungesagten Dingen, die erst später erklärt werden (die man aber schon ahnt). Das fand ich anfangs noch ganz amüsant, nimmt dann auch etwas Überhand. Muss man mögen.
Nichtsdestotrotz hat man hier eine gut geschriebene, spannende Geschichte, die einem ein paar schöne Abende schenkt und hier und da mit einer netten Wendung oder Charakter herkommt. Besonders Alice ist ein starker Hauptcharakter, der überzeugt und derer Geschichte man gerne folgt. Wie es sich dann schlussendlich entwickelt, kann man dann erst nach dem 2. Band beurteilen, den ich aber auch schon mit Spannung erwarte.
Nach dem Lesen des Klappentextes war ich anfangs etwas skeptisch, eine Frau, die sich scheiden möchte und das vor dem 1. Weltkrieg in Hamburg, mit der Andeutung einer Liebesgeschichte. So etwas kann man schnell nur oberflächlich behandelt werden und auf die üblichen Plattitüden sich beschränken.
Aber falsch gedacht, hinter dieser Geschichte steckt äußerst viel Verstand, Liebe zum Detail und voller Charaktere, die ordentlich ausgebaut werden, mit realistischen Weltbildern für die damalige Zeit, wie auch interessanten Sichtweisen. Natürlich gibt es hier und dort auch typische Klischees, die aber trotzdem charmant verpackt sind, sei es z.B. die kluge Frau, die eigentlich Medizin studieren wollte, aber es nicht konnte (warum ist es immer Medizin???).
Mich hat das Buch durchweg gut unterhalten, ohne große Längen oder Logiklöchern. Besonders abwechslungsreich fand ich hierbei die unterschiedlichen Perspektiven, auch von teils nicht oft vorkommenden Nebencharaktere, die dadurch deutlich mehr Tiefe erlangen und nachvollziehbarer sind. Der Schreibstil ist flüssig ohne groß blumige Umschreibungen, aber auch fokussiert auf das Innenleben der Charaktere, was ich sehr mag.
Man muss zur Geschichte, aber auch sagen, dass sie auf einen Zweiteiler ausgelegt ist, bedeutet sie ist nicht abgeschlossen und endet dementsprechend sehr offen (aber im Oktober erscheint ja direkt der 2. Band).
Einziger Kritikpunkt, bei dem ich die Augen etwas verdreht habe, ist die Liebesgeschichte. Ich bin echt kein Freund von "Seit ich dich das erste Mal sah, war ich dir verfallen", meistens wegen den stechenden Augen und du meine Güte, hat sie etwa gelacht, noch nie so was Schönes in meinem Leben gesehen. Ernsthaft, reicht das aus, um plötzlich die Liebe seines Lebens gefunden zu haben? Ich finds immer schade, wenn es halt doch teils auf die körperliche Anziehung heruntergebrochen wird und nicht weil die Charaktere Zeit miteinander verbracht haben oder eben etwas miteinander erleben. Ist halt nicht mein Bier, wer so was aber mag, der wird hiermit auch seinen Spaß haben.
Der Roman ist teils auch etwas hyperdramatisch und verlässt sich etwas zu sehr auf Cliffhanger und ungesagten Dingen, die erst später erklärt werden (die man aber schon ahnt). Das fand ich anfangs noch ganz amüsant, nimmt dann auch etwas Überhand. Muss man mögen.
Nichtsdestotrotz hat man hier eine gut geschriebene, spannende Geschichte, die einem ein paar schöne Abende schenkt und hier und da mit einer netten Wendung oder Charakter herkommt. Besonders Alice ist ein starker Hauptcharakter, der überzeugt und derer Geschichte man gerne folgt. Wie es sich dann schlussendlich entwickelt, kann man dann erst nach dem 2. Band beurteilen, den ich aber auch schon mit Spannung erwarte.