Großartige Charaktere und spannende Unterhaltung - wunderbar!

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Hadrian ist in Vernes gerade erst von dem Schiff gestiegen, da wird er auch schon ausgeraubt. Doch der Dieb ist weniger Schurke als Führer, denn der junge Mann namens Pickles will Hadrian nur – sehr zu dessen Leidwesen – helfen und durch die Stadt führen, damit er das letzte Schiff besteigen kann, dass Hadrian nach Colnora und in die Nähe der Sheridan-Universität, seinem eigentlich Ziel, führt.
Und auch, wenn Hadrian keinen Kampf fürchtet, scheint es sein Glück gewesen zu sein, denn in Vernes wütet ein gefährlicher Mörder, vor dem die anderen Fahrgäste der Fähre flüchten.
Doch bereits kurze Zeit nach der Abfahrt entdeckt Hadrian einen verhüllten Mann, der mit niemanden spricht und sein Gesicht hinter einer dunklen Kapuze versteckt. Wenig später verschwindet der erste Mann vom Schiff.
Ist es möglich, dass der Mörder von Vernes mit ihm auf dem Fluss reist?

Im Schatten des Kronturms ist ein Prequel zur Riyria-Reihe, die mit dem Auftaktband Der Thron von Melengar begann und kann, wenn gewünscht, auch unabhängig von den Original-Büchern gelesen werden.
In der, nennen wir sie mal Original-Reihe, sind Hadrian und Royce bereits ein eingefleischtes Team, und das seit zwölf Jahren. Unter dem elfischen Namen Riyira verbreiten sie nicht nur Angst und Schrecken, sondern auch Ehrfurcht. Denn die beiden sind als die größten Diebe des Landes bekannt: Ein Mann ein unerschrockener Meuchelmörder, den niemand kommen und hört und der im Dunkeln zu sehen scheint und ein anderer mit drei Schwertern – und mit allen dreien soll er umgehen können.
Doch wogegen Hadrian und Royce, trotz oder weil ihres liebevollen Geplänkels in Riyiria bereits beste Freunde sind, hassen sich die beiden bei ihrem ersten Treffen. Hadrian ist von Royce’s Kälte entsetzt und Royce von Hadrians Gutgläubigkeit mehr als belustigt. Doch das Schicksal in Form eines alten Professors zwingt sie zusammenarbeiten und ebnet dadurch das Fundament für ihre spätere Freundschaft.
Als großer Fand der Original-Reihe war es für mich ein absolutes Feuerwerk, Hadrian und Royce bei ihren ersten Schritten zu begleiten. Obwohl sich die beiden eindeutig nicht leiden können, ist es umso schöner ihrem Schlagabtausch zu folgen, wenn man weiß, wie tief ihre Freundschaft später sein wird. Die beiden Charaktere sind, trotz der schlimmen Dinge, die sie (besonders Royce, aber auch Hadrian) getan haben, die Pfeiler der Geschichte. Denn man kann nicht anders, als sie zu mögen (und, in meinem Fall, zu lieben).
Die Riyira-Reihe – sowohl Original, als auch Prequel – mögen vielleicht nicht die Komplexität eines Lied von Eis und Feuers oder Spiel der Götter erreichen und bleiben in einer klassischen Fantasywelt mit ebenso klassischen Fantasyfiguren verwurzelt, doch die Protagonisten sind mir mit der Zeit mehr als nur Freunde geworden.

Wer auf der Suche nach einer Abenteuergeschichte ist, die von starken und liebenswerten Helden getragen wird, wer gute Unterhaltung und spannende Schwertkämpfe liebt und sich freut, wenn die Guten immer gewinnen, wird von Riyira nicht enttäuscht werden.
Die Bücher gehören für mich zu den unterhaltsamsten Geschichten, die das Genre zu bieten hat.