Riyria rules!

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Inhalt
Hadrian Blackwater kehrt nach fünf Jahren als Krieger nach Hause zurück. Professor Arcadius, ein Freund seines Vaters, hat ihn über dessen Ableben informiert und gebeten, auch bei ihm vorbeizuschauen. Dort trifft er auf den geheimnisvollen und sehr düsteren Royce Melborn, mit dem er ein wertvolles Buch stehlen soll. Obwohl beide ablehnen – sie können sich nicht ausstehen – erfüllen sie Arcadius diesen Wunsch. Unterwegs müssen sie sich zusammenraufen, denn es sind ihnen jede Menge Widersacher auf den Fersen.
Inzwischen muss Gwen DeLancy in einem Hurenhaus dabei zusehen, wie ihre Freundinnen geschlagen und sogar getötet werden. Sie beschließt, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Dabei versucht sie jedoch vor allem, den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen: Nach Medford gehen und auf einen Fremden warten, der mit seinem eigenen Blut gekennzeichnet ist, um ihn zu retten.


Meinung
Sullivan beginnt mit den Riyria-Chroniken eine neue Serie, die nicht nur in der gleichen Welt wie seine anderen spielt, sondern auch mit den gleichen Figuren – nur wesentlich früher. Hadrian und Royce lernen sich erst kennen und von ihren zukünftigen Abenteuern (und Kriegen) sind sie noch weit entfernt. Hadrian ist das Kämpfen müde, er ist ein ehrlicher aufrechter Typ, gänzlich anders als Royce, der dunkel und sehr verschlossen ist (Assassine eben). Auch wer die beiden noch nicht kennt, wird sie sofort ins Herz schließen. Allerdings könnte es mehr Spaß machen, in der Schreibreihenfolge mit dem Lesen zu beginnen – etwas, das auch der Autor selbst nicht aufzuschlüsseln weiß, wie er in seinem Vor- und Nachwort verrät. Neue Leser dürften jedoch die Tragweite zukünftiger Ereignisse nicht kennen, ebenfalls nicht, wohin sich die Figuren einst hinentwickeln werden. Oder wer Novron ist.
Unzählige Bücher hat Sullivan inzwischen geschrieben und das ist „Im Schatten des Kronturms“ deutlich anzumerken. Kaum begonnen, ist die Geschichte quasi inhaliert. Der Autor hat sich eingeschrieben und viel Erfahrung sammeln können. Schon die sich abwechselnden Kapitel zwischen Hadrian und Gwen sorgen für stetes Tempo. Später kommt auch Royce zu Wort, der anfangs meist aus Hadrians Augen betrachtet wird. Wie gewohnt wechseln sich Action und spritzige Dialoge ab, zwischen den Zeilen ist oft ein Augenzwinkern verborgen. Kaum zu glauben, dass sich die beiden späteren Riyria-Partner einst nicht ausstehen konnten? Doch, denn so unterschiedlich wie sie sind, brauchte es Zeit, in der sie sich näher kennenlernen konnten. Sullivan räumt beiden eben diese Zeit ein, ohne dabei die Handlung zu vernachlässigen. Und obwohl die wenig spektakulär daherkommt – ein Buch erst aus einem Turm herausholen und später wieder zurück –, weiß sie gut zu unterhalten.
Wer die Riyria-Jungs noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen, bester Zeitvertreib garantiert.


The Riyria Chronicles:
1. The Crown Tower (Im Schatten des Kronturms)
1.5. The Viscount and the Witch
2. The Rose and the Thorn
2.5. The Jester
3. The Death of Dulgath
4. The Disappearance of Winter's Daughter
5. Drumindor