Fesselnde erste Einblicke, die Lust auf mehr machen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
elke seifried Avatar

Von

Im Prolog wird man Zeuge von häuslicher Gewalt. Eine Mutter versucht ihre Tochter in der Besenkammer vor dem gewalttätigen Vater zu verstecken, was aber keinen Erfolg hat. Zuerst verprügelt er die Mutter und dann die Tochter. Der Bruder beobachtet das ganze Szenario entspannt. Schon der Prolog ist fesselnd, da man sofort mitten in einem spannenden Geschehen steckt, das Vermutungen aufwirft. Was wird wohl aus diesem Bruder noch? Wie weit wird der Vater gehen? Auch der flüssige Schreibstil der Autorin überzeugt mich schon von Beginn an. Im ersten Kapitel wird die Psychologin Alice Quentin, die scheinbar eine Phobie vor Aufzügen und einen kriminellen Bruder hat, vorgestellt. Ihre kurze Beschreibung macht sie für mich als Leser interessant und sympathisch, was mir gut gefällt. Sie wird von einem hohen leitenden Inspektor abgeholt, da sie ein Gutachten über einen Mörder erstellen soll. Dieser soll am nächsten Tag vorzeitig aus seiner Haft entlassen werden. Die Polizei möchte wissen, wie sehr sie den Mann überwachen muss, wenn er frei kommt. Die Angelegenheit muss sehr wichtig sein. Der Mörder streitet ab, die Prostituierte, die Alice sehr ähnlich sah, ermordet zu haben. Der Inspektor ist jedoch fest davon überzeugt, dass er es war. Nach 30 Minuten Gespräch soll nun Alice entscheiden, ob er noch gefährlich war. Ein riskantes Unterfangen, was wäre wenn ihre Prognose, dass von ihm keine weitere Gefahr ausgehen würde, nicht richtig war? Fesselnd war vor allem auch, dass Alice scheinbar der Frauentyp war, den der vermeintliche Mörder bevorzugt. Auf der ersten Seite des zweiten Kapitels, wird Alice von ihrem Lebensgefährten besucht, damit endet auch die Leseprobe.
Fazit: Die Autorin hat mich überzeugt. Die Leseprobe ist flüssig und spannend geschrieben. Es gibt sympathische Akteure und jede Menge Stoff für Überlegungen, wie es wohl weiter gehen könnte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dieses Buch vorab Lesen dürfte.