Im Todesgarten - Klingt spannend

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mrs-lucky Avatar

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Leseprobe: Schon der Prolog hat bei mir Gänsehaut verursacht. Ein psychopathischer Vater verprügelt grundlos Frau und Tochter, während der Sohn fasziniert zu sieht. Die Angst des kleinen Mädchens, dass sich unter der Treppe versteckt, ist geradezu erdrückend. Als dann die eigentliche Geschichte los geht, und die Psycholgin Alice Quentin es aufgrund ihrer Klaustrophobie nicht schafft, in den Fahrstuhl zu steigen, hat sich mir gleich die Frage gestellt, ob sie vielleicht das kleine Mädchen aus dem Prolog ist. Dass ihr Bruder offenbar mehrfach straftätlich aufgefallen ist, würde zu dieser These passen. Alice erscheint abgesehen von ihrer Platzangst recht selbstbewusst zu sein. Als sie von der Polizei zur Begutachtung eines Mörders gebracht wird, tritt sie souverän auf und wirkt von der angeblichen Bedrohung, die von Morris Clay ausgehen soll, unbeeindruckt. 

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin schafft es, mit weinigen prägnanten Wortend die Personen treffend zu beschreiben. Auch wenn auf den ersten Seiten nicht viel passiert, zu den im Klappentext aufgeführten Ereignissen ist noch nichts aufgetaucht, schwingt eine unterschwllige Spannung mit. Ich hatte sofort das Gefühl, in der Geschichte drin zu sein.

Hörprobe: Ich bin ein großer Freund von Hörbüchern, aber in diesem Fall geht das gar nicht. Nach der Leseprobe hatte ich schon ein so konkretes Bild von Alice Quentin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, dass mich die Leseprobe entsetzt hat. Elisabeth Günther liest die Protagonistin so, als wäre sie ein verhuschtes kleines Mäuschen, was meines Erachtens überhaupt nicht passt. Die Erzählstimme und Betonung nimmt der Geschichte einiges an Spannung und ist meines Erachtens sehr unglücklich gewählt.

Falls mir das Losglück hold sein sollte, würde ich sehr gerne das Buch weiter lesen wollen, dass mich sehr gefesselt hat - wohlgemerkt nur das Buch!