Seelenabgründe

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smartie11 Avatar

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Bereits auf den ersten Seiten entführt mich der Prolog in die beklemmende Situation von häuslicher Gewalt und Misshandlung. Schnell wird klar, dass die Psychologin Alice Quentin das kleine Mädchen aus dem Prolog ist. Ihre Klaustrophobie, ihre Schwierigkeit, zwischenmenschliche Bindungen einzugehen und ihre (berufliche) Neigung, in die Abgründe der menschlichen Seele zu schauen, erklärt sich bereits aus den wenigen Seiten des Prologs.

Ohne Vorankündigung wird Quentin in Ausübung ihrer Pflicht vom stark übergewichtigen DCI Burns abgeholt, um für Ihn eine psychologische Beurteilung des wegen Mordes verurteilten Sträflings Morris Clay vorzunehmen, da dieser kurz vor seiner vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis steht. Aber das Urteil, dass Quentin bereits nach einem kurzen Gespräch mit Clay fällt, passt so gar nicht zu Burns´ Meinung…

Die Leseprobe von „Im Totengarten“ lässt mich bereits auf den wenigen Seiten tief in die Geschichte eintauchen. Auch mit den kantigen Charakteren werde ich schnell und problemlos bekannt. Der Plot entwickelt sich schnell und wirft ein um die andere Frage auf: Was ist vor vier Jahren mit Jeannie Anderson wirklich passiert? Ist Clay tatsächlich der Täter? Wie ist die Verbindung zum Serienmörder-Paar Benson? Und wie passt Quentins Bruder, dessen Psyche von den Exzessen seines alkoholisierten Vaters deutlichen Schaden genommen zu haben scheint, in das ganze Geschehen…?

Es ist für mich ein sehr vielversprechender Auftakt, der mich bereits nach nur 27 Seiten sehr neugierig auf´s Weiterlesen macht.