Sie durchschaut dich

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majandra Avatar

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Die Psychologin Dr. Alice Quentin redet nicht lange um den heißen Brei herum, wenn es darum geht, Diagnosen zu stellen – anderen kann sie damit schnell helfen, ihr eigenes Leben hat sie jedoch nur wenig unter Kontrolle: Sie leidet an Klaustrophobie, hat einen kriminellen Bruder, für den sie sorgt und einen Freund, dem sie völlig verfallen ist, vor dem sie aber lieber ihre Ruhe haben möchte. Als dann Morris Cley ins Spiel kommt, von dem man annimmt, dass er ein Mörder ist, ist sie anderer Meinung – aber durchschauen kann sie ihn ausnahmsweise nicht.

Die Schilderung des Mörders Cley ist außergewöhnlich gut gelungen. Zwar widmet ihm die Leseprobe zu ihrem Beginn nur wenige Seiten, die jedoch ausreichen, um bei LeserInnen das Gefühl hervorzurufen, dass er schwer zu durchschauen ist. Die Ich-Perspektive der Protagonistin Alice Quentin verstärkt diesen Eindruck noch. Spannung wird jedoch nicht nur durch den Erzählstil erzeugt, sondern auch durch den Prolog zu Beginn des Thrillers, in dem ungeschönt geschildert wird, wie ein Vater die Mutter und die kleine Tochter im Rausch verprügelt, während der Bruder die Vorkommnisse unbeeindruckt beobachtet.

Es lohnt sich definitiv, den Thriller zu lesen. Ganz offensichtlich handelt es sich wieder einmal um ein absolut spannendes und gut gelungenes Werk!