Die Wölfe wollen nur eines: Töten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
aureliaazul Avatar

Von

Eigentlich wollte der Journalist Jan Römer nur ein wenig freie Zeit in einer Hütte im Thüringer Wald verbringen, als ihm quasi ein neuer Fall vor die Füße stolpert, in Erscheinung einer gehetzt wirkenden Frau, die sich als Hannah ausgibt. Dadurch wird Jan auf die ungelösten Mordfälle rund um den Wald nahe des Ortes Frauenwald. Doch schon bald rufen sie mächtige Gegner auf den Plan, die alles tun, um den Nachforschungen Einhalt zu gebieten. Denn sie sind Wölfe und die Ermittler Beute...

Bereits der Anfang konnte mich fesseln und neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte machen. Der Fall wirft sogleich viele Fragen und Ungewissheiten auf und alles wirkt wie ein abgekartetes Spiel der Mächtigen, die ihre Geheimnisse sorgsam hüten und gnadenlos gegen Feinde vorgehen. Die Ermittlungen sind aufregend beschrieben und lassen den Leser/die Leserin lange im Ungewissen, sodass es mir schwer fiel konkrete Verdächtigungen zu machen.

Neben Jans und "Mützes" Perspektive wird auch die Sichtweise des Täters geschildert und durch taktisch gezielt gesetzte Rückblicke in die Vergangenheit, als die ersten Morde begangen wurden, ergibt alles mit fortschreitendem Verlauf der Geschichte Sinn und die Hintergründe werden nachvollziehbar beleuchtet.

An einigen Stellen fehlte mir die Spannung ein wenig, wenngleich ich dennoch unbedingt wissen wollte wie es weitergeht. Dafür verantwortlich ist der angenehme Schreibstil, der leicht verständlich ist und mich nur so durch die Geschichte fliegen ließ.

Am Ende entlud sie die aufgestaute Spannung in einem Höhepunkt und es wurde dramatisch und für den ein oder anderen auch tödlich. Die Erbarmungslosigkeit mit der der Täter/die Täterin vorgeht passt zum Raubtierverhalten eines Wolfes einer Beute/einem Feind und diese Parallelen wurden mehr als einmal deutlich und das Wolfsmal auf der Stirn der Opfer steht symbolisch für diese Verbindung.

Die Hauptcharaktere waren mir insgesamt sympathisch, obgleich ich nicht viel mit Jan anfangen konnte. Irgendwie war er mir zu rund, ohne Kanten und Ecken mit ausgeprägten moralischen Vorstellungen, die allerdings das einzige Prägende an ihm waren und mir im Gedächtnis blieben. Ansonsten eher unscheinbar; sich im Hintergrund aufhaltend, ohne besonders hervorzustechen.

Fazit: Ein durchaus interessanter Krimi bei dem es mir an Spannung und aufregenden und unvorhergesehenen Wendungen fehlte. Der historische Teil mit Bezügen zur DDR und Stasi waren teilweise ziemlich lehrreich für mich und authentisch eingebettet.