Einfach nur sehr gut

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Buchmeinung zu Linus Geschke – Im Wald der Wölfe

„Im Wald der Wölfe“ ist ein Kriminalroman von Linus Geschke, der 2019 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der vierte Band in der Serie um den Kölner Journalisten Jan Römer.

Zum Autor:
Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ verfasst er Tauch- und Reisereportagen, für die der gebürtige Kölner bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen hat.

Klappentext:
Mitten in der Nacht steht eine blutüberströmte Frau vor der Tür von Jan Römers Waldhütte, und schlagartig ist es mit seinem Erholungsurlaub vorbei. Die Frau, Hannah Wozniak, wirkt verängstigt, behauptet aber, nur beim Joggen gestolpert zu sein. Jan Römer lässt sich von ihr überzeugen, horcht aber auf, als sie ihm vom "Wald der Wölfe" erzählt, ein nahe gelegenes Waldstück, in dem schon früher Morde geschehen sind. Alle Opfer trugen Brandzeichen, einen Wolfskopf. Am nächsten Morgen ist Hannah verschwunden, und Jan Römer beginnt zu recherchieren. Schnell zeigt sich, dass die Morde in einem Zusammenhang stehen, der bis tief in die deutsche Vergangenheit hineinreicht. Und als Jan Römer selbst in die Schusslinie gerät, wird ihm klar, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist.

Meine Meinung:
Die Bücher um den Journalisten Jan Römer und sein Team bleiben ein Erlebnis. Eigentlich macht er Urlaub in einer einsamen Hütte, als eine verängstigte Frau an seine Tür klopft. Damit beginnt eine Geschichte, die mir lange in Erinnerung bleiben wird. Für weitere Ermittlungen zieht er seine Kollegin „Mütze“ Schneider hinzu, die mit dem gemeinsamen Freund und Bodygard Arlan und dessen neuer Freundin Lena, einer Psychologiestudentin, auch in der Waldhütte aufschlagen.
Jan und Mütze sind Teil eines komplexen Beziehungsgeflechts, das der Offenlegung ihrer wahren Gefühle entgegenarbeitet. Arslan geht den direkten Weg und schützt seine Freunde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Er stellt ein geniales Gegengewicht zu den kopfgesteuerten Journalisten dar. Auch Lena kann ihren Anteil zu den Recherchen beitragen. Jan und Stefanie „Mütze“ haben ihren Stärken, Schwächen und auch Geheimnisse, die sich auf ihre Entscheidungen auswirken. Sie sind sehr interessante und sympathische Figuren, auch weil sie nicht vollkommen sind. Auch viele Nebenfiguren sind komplex und verfolgen eigene Ziele.
Der Schreibstil des Autors ist direkt und klar. Viele Perspektivwechsel sorgen für ein hohes Tempel. Auch werden einige Szenen und Kapitel aus der Sicht der Täter beschrieben. So weiß der Leser oft mehr als die Journalisten, aber dies tut der Spannung keinen Abbruch. Die Spannung lebt von den Rechercheergebnissen und den daraus abgeleiteten Schlüssen, die den Druck auf den Täter erhöhen. Aber auch dieser greift zu drastischen Maßnahmen, um sich zu schützen. Die Geschichte gipfelt in einem Showdown, der den Figuren alles abverlangt und mich an einer Fortsetzung zweifeln lässt.

Fazit:
Mich hat auch dieses Buch voll und ganz überzeugt. Sowohl die Figurenzeichnung als auch der Plot sind sehr gelungen. Die Journalisten beschränken sich auf ihre Mittel und wirken somit um so überzeugender. Ich vergebe gerne fünf Sterne (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.