Spannende Ermittlungen

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kimvi Avatar

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Der Journalist Jan Römer genießt seine Urlaubstage in einer einsam gelegenen Hütte im Thüringer Wald. Hier versucht er zu entspannen und neue Kräfte zu tanken. Doch mit der Ruhe ist es schlagartig vorbei, als mitten in der Nacht plötzlich eine blutüberströmte Frau an seine Tür klopft. Sie wirkt gehetzt, behauptet allerdings, lediglich beim Joggen gestolpert zu sein. Nachdem die Wunden versorgt sind, kommen Jan Römer und die Frau, die sich Hannah nennt, ins Gespräch. Hannah berichtet Jan vom "Wald der Wölfe". In dem Waldstück wurden im Lauf der Jahrzehnte einige Morde begangen und die Opfer mit einem Brandzeichen versehen. Jans Interesse ist sofort geweckt. Am nächsten Morgen ist Hannah spurlos verschwunden.....

Nach "Die Lichtung", "Und am Morgen waren sie tot" und "Das Lied der toten Mädchen" ist dies bereits der vierte Band, in dem sich Jan Römer und seine Kollegin Mütze mit alten, ungelösten Kriminalfällen beschäftigen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man diesen Teil der Reihe allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen. Zum besseren Verständnis der privaten Nebenhandlungen und der Weiterentwicklung der Charaktere empfiehlt es sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Bände der Reihe nach zu lesen. Für den aktuellen Fall sind diese Kenntnisse aber nicht notwendig, denn auch als Quereinsteiger kann man dem Geschehen mühelos folgen.

Linus Geschke schafft es vom ersten Moment an, das Interesse am Geschehen zu wecken. Denn man befindet sich sofort in einer unheimlichen und bedrohlichen Situation im dunklen Wald, die man nicht richtig einschätzen kann. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die nach und nach dafür sorgen, dass sich die unterschiedlichen Puzzleteile dieses Rätsels an die richtige Stelle bewegen.

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich sowohl die Charaktere, als auch die Handlungsorte lebhaft vorstellen und sich deshalb ganz auf das rätselhafte Geschehen einlassen. Dabei merkt man, dass der Autor die Hintergründe dieser fiktiven Mordserie hervorragend recherchiert hat, sodass die Handlung glaubhaft und authentisch wirkt. Das Interesse am Fall kann durchgehend gehalten werden. Man rätselt gerne mit und versucht den Drahtzieher und sein Motiv zu enttarnen. Doch das ist gar nicht so einfach, da er sich nicht so leicht in die Karten schauen lässt. Die Spannung steigert sich langsam, aber stetig und gipfelt in einem rasanten Finale, das man so nicht erwarten konnte.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis ausgesprochen gut unterhalten. Denn ich konnte mit Jan Römer und seinem Team miträtseln und mich dabei ganz auf die Handlung einlassen. Dadurch habe ich das Buch an einem Tag regelrecht verschlungen.