Wer ist hier der Jäger?

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johanna_s Avatar

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Cover:
Das Cover ist sehr passend zum Buch gestaltet. Es zeigt in einer Fotografie einen Weg im Wald, der ins Ungewisse/ Dunkle führt, und erzeugt somit schon eine düstere Stimmung. Die Buchstaben des Titels verschmelzen teilweise mit dem Wald, heben sich aber trotzdem noch gut vom Rest ab. Mir ist es definitiv aufgefallen.

Buch:
Das Buch wurde in der personalen Erzählperspektive geschrieben; zum größten Teil aus der Sicht der Protagonisten Jan Römer und Stefanie "Mütze" Schneider. Ebenso aus der Sicht "Der Wolf", der die Leser an einigen Stellen mit in die Vergangenheit nimmt.

Worum geht es?
Es ist der vierte und wohl grausamste Fall des Journalistenduos Jan & Mütze.
Eigentlich wollte Jan nur ein paar erholsame Tage im Thüringer Wald verbringen. Doch mitten in der Nacht steht auf einmal eine blutüberströmte Frau vor der Tür. Am nächsten Morgen ist die mysteriöse Fremde, die sich als Hannah vorgestellt hat, verschwunden. Zuvor hat sie Jan über die ungeklärte und grausame Mordserie im Wald der Wölfe erzählt. Sein Interesse ist geweckt: Er beginnt zu recherchieren und die Frau zu suchen. Aber es zeigt sich schnell, dass er viel tiefer in die Vergangenheit tauchen muss als gedacht. Und dann gerät er selbst in die Schusslinie und die Vergangenheit holt ihn gewissermaßen selber ein....
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Es ist das erste Buch, welches ich in dieser Reihe und auch von dem Autor lesen durfte.
Ich war überrascht von dem leichten und fesselnden Schreibstil, der es mir schwer machte, das Buch wieder aus den Händen zu legen. Trotz, dass ich die Vorgänger nicht kenne, fiel mir der Einstieg sehr leicht.

Mir haben sehr die wechselnden Perspektiven der Charaktere gefallen, die den Leser auch oft mit in die Vergangenheit genommen haben. Obwohl mir ja alle Personen unbekannt waren, wurde einiges zu ihren Hintergrundgeschichten geschrieben, so dass ich das Gefühl habe, sie auch nach dem vierten Band gut zu kennen. So waren sie mir sehr authentisch.
Die Sprünge in die Vergangenheit fande ich wirklich spannend. Der Leser lernt den "Wolf" kennen und von Kapitel zu Kapitel fügen sich da langsam die kleinen Puzzelstücke zusammen (ich hätte am Anfang z.B. nicht gedacht, dass es sich da um "zwei" Wölfe handelte). Ebenso sind diese kleine Ausflüge in die Vergangenheit von vorn bis hinten gut recherchiert. Der Leser bekommt so automatisch noch eine kleine "Geschichtsstunde" dazu. Bemerkenswert finde ich, dass tatsächlich einige der Handlungsorte in der Realität existieren!

Das Buch ist bis zum Ende spannend gewesen und hat mich immer wieder mit kleinen Wendungen überrascht. Ich hatte das Gefühl, den "Wolf" zu kennen und doch blieb er mir bis zum Schluss unbekannt.
Es ist definitiv nicht das letzte Buch dieser Reihe und des Autors, welches den Weg in mein Bücherregal finden wird.

Fazit:
Das Buch ist definitiv für Quereinsteiger der Reihe geeignet. Wer einen bis zur letzten Seite spannenden und düsteren Krimi möchte, der einen auch zusätzlich in die Vergangenheit führt, ist hier genau richtig!