Das Schweigen im Walde

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klara fall Avatar

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Der Prolog ist ein spannender Auftakt: eine nicht genannte Ich-Erzählerin berichtet von ihrer Chance auf "ein neues Leben", das sie 1972 sich wünscht. Zwischen den Zeilen wird deutlich, dass sie dafür einen Mord begangen hat.
Wechsel ins Jahr 2014: Ein Mann ist unterwegs zum Campingplatz in den Wald. Er möchte von den Drogen loskommen, um zurück zu seiner Freundin und dem ungeborenen Kind kommen zu dürfen.
Zwei Monate später: Eine Frau wacht von Explosionen auf dem Campingplatz auf. Als sie die Feuerwehr verständigen will, steht ein Mann vor ihrem Fenster ... Der inzwischen alleinerziehende Hauptkommissar Bodenstein wird zum Tatort gerufen.
Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Szenen erscheinen nach der Leseprobe noch recht lose, aber wenn man die Bodenstein-/Kirchhoff-Krimis kennt, weiß man, dass diese sich im weiteren Verlauf der Erzählung meisterhaft und spannend zusammenfügen werden. Ich habe bisher alle Bücher der Neuhaus-Krimireihe gelesen und freue mich auf den neuen Band, der als Bodensteins "persönlichster Fall" angekündigt wird. Vor mehr als 40 Jahren verschwand sein Freund aus Kindertagen, der Fall ist bis heute nicht aufgeklärt und scheint in Verbindung mit den geschilderten Geschehnissen zu stehen. Auch heute scheint jedoch niemand an der Aufklärung von Arturs Verschwinden interessiert zu sein - das Schweigen im Walde, das auch das Buchcover widerspiegelt.
Dass die Ermittler mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen dargestellt werden, macht meiner Meinung nach die Bücher von Neuhaus besonders reizvoll. Die Figuren bleiben so nicht blass, sondern werden dem Leser auf eine sympathische Art und Weise näher gebracht. Eine angenehme Abwechslung zu vielen skandinavischen Kriminalisten, die mit Alkohol- und/oder Eheproblemen zu kämpfen haben.
Ich freue mich aufs Lesen!