Vor Tag und Tau

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nina2401 Avatar

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Vor Tag und Tau muss Bodenstein zu seinem neusten Fall ausrücken. Wie immer bei Nele Neuhaus habe ich am Anfang überhaupt keine Ahnung und überlasse mich dem Sog, den bisher alle ihre Bücher auf mich ausgeübt haben. Mittlerweile ist alles so vertraut, die Personen, die Orte, der Schreibstil und dennoch immer wieder spannend.

Als Service gibt es eine Karte der Gegend, die ich mir als erstes angeschaut habe und vieles habe ich sofort wieder erkannt. Auch das Personenregister fand ich sehr aufschlussreich und habe mich gefreut, viele alte Bekannte wieder zu treffen. Ein wirklich guter Service am Leser!

Dann führt mich der Prolog in das Jahr 1972 und das hat mich sofort gefreut. Denn ich mag es sehr, wenn Ereignisse aus der Vergangenheit in die Gegenwart hineinreichen und so langsam eine Brücke gebaut wird. Ich fand den Prolog sehr geheimnisvoll und bin sehr gespannt, was damals tatsächlich passiert ist.

Nele Neuhaus ist mittlerweile Kult für Fans von regionaler Spannungsliteratur. Da gehört sie für mich eindeutig zu den Besten. Sie beherrscht es perfekt, Atmosphäre und auch Spannung zu erzeugen, sie ist in der Art zu erzählen, sehr wandlungsfähig. Sie versetzt sich in jede Situation hinein und so ergeht es mir dann auch. Ich erlebe alles hautnah. Sei es in diesem Fall die Verzweiflung im Prolog, die Entschlossenheit des Junkies, die Ängstlichkeit der Verlassenen und die Arglosigkeit von Bodensteins Tochter. Ich habe mich in all diesen Situationen wieder gefunden und das auf den wenigen ersten Seiten.

Ich kann gar nicht anders als dieses Buch lesen zu wollen, aber das erging mir bei den vorherigen Bänden nicht anders. Ich erwarte eine spannende Story mit viel Lokalkolorit und ein überraschendes Ende …