Der achte Fall für Bodenstein

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bücherwurm44 Avatar

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Ein junger Mann sucht die Abgeschiedenheit eines einsamen Campingplatzes um, gerade aus dem Jugendknast entlassen, das Versprechen an seine Freundin zu erfüllen und einen Drogenentzug zu machen. Mitten in der Nacht geht jedoch ein Wohnwagen in der Nachbarschaft nach einer Explosion in Flammen auf. Da es in der Gegend bereits einige gelegte Brände gab, geht man zunächst von Brandstiftung aus. Trotzdem Wird Bodenstein vorerst dieser Fall zugeteilt. Da seine Exfrau mal wieder unterwegs ist, muss Oliver seine 7-jährige Tochter Sophia mit zum Tatort nehmen, da er sie in der Nacht nicht allein lassen kann. Die Spurensicherung findet jedoch die Überreste einer Leiche in dem abgebrannten Wohnwagen. Im Laufe der Ermittlungen muss sich Oliver mit seiner eigenen Geschichte auseinandersetzen. Immer mehr Zusammenhänge mit einem alten Fall tauchen auf. Vor mehr als 40 Jahren verschwand Olivers bester Freund spurlos und Bodenstein hat deshalb noch immer Schuldgefühle. Wer ist die Brandleiche? Wie sind die Dorfbewohner und Olivers ehemalige Schulfreunde involviert? Die Ermittlungen sind schwierig, denn die Dorfbewohner schweigen. Oliver versucht sachlich zu ermitteln, doch alte Gefühle kommen wieder hoch. Da er überzeugt ist, dass die Lösung im alten Fall um seinen Schulfreund Arthur liegt, gibt er den aktuellen Fall an seine Kollegin Pia ab. Verschwinden seines Freundes jemals aufklären? Was ist mit Arthur passiert? Das K11 ermittelt mit Hochdruck, denn es bleibt nicht bei einer Leiche.
Der Schreibstil von Nele Neuhaus ist wie immer flüssig, und der Leser wird bereits mit dem Prolog schon in der Geschichte gefangen. Der Spannungsbogen wird bereits auf den ersten Seiten hoch angelegt, steigert sich er im Verlauf der Handlung immer weiter bis zum Finale. Die Lösung wird erst auf den letzten Seiten präsentiert und kommt völlig überraschend. Nele Neuhaus bezieht den Leser quas in die Handlung mit ein, sei es durch die lebhaften Beschreibungen der Ermittlungen, die gelungenen Ortsbeschreibungen, als auch die nachvollziehbaren Emotionen der handelnden Personen. Mit den Örtlichkeiten begibt sich Nele Neuhaus auf vertrautes Gebiet, da sie im Taunus lebt. Die Rückblicke in die Vergangenheit, insbesondere in Olivers Beziehung zu Inka, sind schlüssig und trotzdem kann auch ein Leser ohne Kenntnis der letzten Bände, der Handlung folgen. Ein kleiner Minuspunkt ist die Fülle der Personen, da diese auch noch in vielen Fällen miteinander verwandt sind, ist es schwierig den Überblick zu behalten. Da hilft auch das Personenverzeichnis wenig, denn die Handlung ist zu spannend, um immer wieder nachzuschlagen.
Für Oliver ist dieser Fall besonders belastend. Er muss nicht nur seine Vergangenheit aufarbeiten, sondern ist auch unsicher, ob seine Entscheidung zu seiner Zukunft richtig ist. Dies betrifft auch seine Kollegin Pia, denn beide sind ein eingespieltes Team. Für den Leser stellt sich die Frage: wie geht es mit dem Ermittlerduo weiter? Für diesen Fall gibt es eine absolute Leseempfehlung! Und ich hoffe auf weitere spannende Fälle.