Nele Neuhaus: Im Wald

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nanacookie Avatar

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Im Wald brennt ein Wohnwagen nieder. Zuerst scheint es sich nur um Brandstiftung zu handeln, doch dann wird eine Leiche in den Überresten gefunden. Und es bleibt nicht bei diesem Totem. Kurz darauf wird eine totkranke, alte Frau erwürgt. Besonders für den Ermittler Bodenstein geht dieser Fall nahe, denn er kannte die Tote gut. Zusammen mit Pia Kirchhoff führen die Ermittlungen zu einem Fall, der vierzig Jahre in der Vergangenheit liegt. Das ganze Dorf ist irgendwie in die vergangenen Ereignisse verwickelt, doch alle schweigen.

Oliver Bodenstein und Pia Kirchhoff ermitteln wieder in gewohnter Manier. Wie auch im letzten Teil wird eine eher düstere und beklemmende Atmosphäre aufgebaut und nur wenig Humor, den man zweiweise von der Autorin kennt, eingebaut. Trotzdem halten sich auch die blutigen und brutalen Szenen in Grenzen und es wird viel auf die ermittlerischen und atmosphärischen Aspekte gesetzt.

Neben den festen Charakteren - dem Ermittlerteam, Freunde und Familie der Hauptcharaktere - gibt es natürlich auch diverse Nebencharaktere, die den Fall gestalten. Hier liegt auch der große negative Punkt des Buches. Es sind einfach zu viele Charaktere, die in kurzer Zeit vorgestellt werden. Im Verlauf werden auch immer wieder die einzelnen Beziehungen und Verwandtschaften der Personen untereinander aufgegriffen, was sehr schnell unübersichtlich wird. Auch das Personenregister im Buch hilft hier nur bedingt weiter, da man sich so viele Namen und deren Verhältnisse zueinander einfach nicht merken kann.

Das Buch fängt relativ gemächlich an und es braucht seine Zeit bis es wirklich in Fahrt kommt. Dadurch wirkt das Ende dann gestaucht und hektisch. Dieses Problem kommt bei vielen Krimis vor, dass am Anfang nichts voran kommt und zum Schluss plötzlich alles sehr schnell geht und sich die Ereignisse überschlagen.

Der Fall an sich ist sehr spannend und mitreißend. Es handelt sich um ein sehr emotionales Thema und so mancher Leser wird sicher ein bisschen in die Irre geführt.

Nicht der beste Krimi von Nele Neuhaus, dennoch ein solider Fall, der Spaß macht und gut unterhält.