Wieder ein hervorragender Band der Reihe

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aennie Avatar

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„Im Wald“ ist schon der achte Band um die beiden Ermittler Oliver Bodenstein und Pia Sanders (vorher Kirchhoff). Wieder sind die Taunusstädtchen zwischen Hofheim und Königstein der Schauplatz des Geschehens. Im Wald der Gemeinde Ruppertshain, dem Wohnort Bodensteins kommt es im Oktober 2014 zu mehreren mysteriösen Todesfällen: ein Mann wird in einem Wohnwagen verbrannt, seine Mutter, bereits im Hospiz, wird erwürgt, der Pfarrer des Ortes erdrosselt und aufgehängt. Wer hatte ein Interesse am Tod dieser drei Personen? Warum wird Bodenstein das Gefühl nicht los, dass diese Menschen, die er schon sein Leben lang kennt, etwas verbergen und das dies alles mit einem ungeklärten Fall zusammenhängt, der sich in seinem unmittelbaren Umfeld, in seinem Freundeskreis, vor mehr als 42 Jahren zugtragen hat? Die Antwort ist klar, weil ihn sein Gefühl nicht trügt… Das alles nimmt ihn schon tüchtig mit, ohnehin ist dies sein vorerst letzter Fall, bevor er sich ein Jahr Auszeit nehmen wird. Einerseits liebt er seinen Beruf nach wie vor, andererseits ist auch eine gehörige Portion Frustration mit im Spiel. Und so hat er beschlossen, sich Zeit zu nehmen, nachzudenken, sich seiner neuen Beziehung und Tochter Sophia zu widmen. Daher rückt Pia Sanders etwas mehr in den Mittelpunkt des Geschehens, zumindest was ihre Rolle als führende Persönlichkeit angeht.
Insgesamt ist „Im Wald“ ein rundum gelungener Krimi von Nele Neuhaus, wie gewohnt spannend und mit einer, wie ich finde, überraschenden Wendung und Auflösung am Ende. Das dörfliche Gefüge um die „Ruppscher“ ist in meinen Augen glaubhaft und treffend geschildert, sehr gut und detailliert ausgearbeitet – hier hilft das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches übrigens ungemein. Da der gesamte ‚Freundeskreis‘ Bodensteins auftritt und damit sehr viele bisher unbekannte Personen verschiedener Generation, Verwandtschaftsbeziehungen und gesellschaftlicher Verstrickungen, ist ein Blick hierauf ab und an fast unabdingbar für mich gewesen.
Fazit: flüssig zu lesender, sehr spannender und solider Taunuskrimi, der hoffen lässt, dass der neunte Band nicht zu lange auf sich warten lässt. Ob nun mit oder ohne Bodenstein oder in welcher Rolle, oder mit Pia als nicht nur kommissarischer sondern fester Leiterin des K11 - darauf bin ich sehr gespannt! Rundum gelungen!