Klebrig-süße Herz-Schmerz-Schnulze auf zwei Zeitebenen. Enttäuschend.
Buchinhalt:
In den ausgehenden 1940er Jahren verliebt sich die junge Luise Adler in den Besatzungssoldaten Joseph Hunter. Er verspricht, sie zu heiraten und sie mit in die Staaten zu nehmen, doch als Luise 1948 schließlich in den USA am Flughafen steht, ist er nicht da, sie abzuholen. Hat Hunter sie nun doch sitzen gelassen? Luise hat nur noch wenige Tage Zeit, denn unverheiratet muss sie zurück nach Deutschland, bekommt keinen Aufenthaltstitel....
In der Gegenwart fliegt Luises Enkelin Elfie ebenfalls nach New York, um ihren Verlobten zu überraschen. Auf dem Flug lernt sie einen geheimnisvollen Mann kennen, der sie die Geschichte ihrer Großmutter erzählt. Wird sich die Geschichte tatsächlich wiederholen? Denn in New York ist ebenfalls niemand, um Elfie abzuholen....
Persönlicher Eindruck:
Historische (Liebes-)Romane auf zwei Zeitebenen scheinen derzeit Trend zu sein. So versucht sich auch Autorin Inden mit einer Geschichte, die in der deutschen Nachkriegszeit beginn und sich bis in die Gegenwart zieht. Eine doppelte Herz-Schmerz-Geschichte sozusagen, mit historischen Passagen aber auch zuckersüß-klebrig und kitschig.
Ich habe mir jedenfalls mehr erhofft. Mehr Tiefe in der historischen Geschichte, mehr Authentizität und mehr... nun ja, mehr Spannung und Mitfiebern. Mehr eben. Letztendlich ist der historische Teil gut recherchiert, keine Frage – anscheinend bezieht sich Frau Inden mit ihrer Geschichte auf eine reale Begebenheit, wenn man dem Nachwort glauben darf. Trotzdem erschien mir der Gesamtplot sehr konstruiert und künstlich gewollt.
Luise lebt mit ihrer Familie in der Gegend um Marburg, hat eine ältere Schwester und eine Tante, die Ziegen hält. Der Vater war Apotheker und weil Familie Adler ausgebombt wurde, leben alle bei der ziegenhaltenden Tante. So weit, so gut. Luise ist täglich mit ihrem Fahrrad unterwegs und so lernt sie auch die Amerikaner Besatzer kennen, allen voran Staff Sergeant Jo Hunter. Der macht sie flugs zum Zeitungsboten und schon ist Luise mittendrin in einer Geschichte um deutsche Frolleins und amerikanische Gis. Natürlich findet Erwähnung, dass eine Deutsche, die sich mit den Besatzern einlässt, gerne als Ami-Liebchen tituliert wird, aber Luise scheint da wenig Probleme mit zu haben.
In der Gegenwart geht es um Elfie und ihre Flugbegleitung, einen Journalisten, der zufällig neben ihr sitzt und dem sie die Geschichte der Großmutter erzählt. Sehr schnell fliegen die Funken zwischen den beiden, doch eigentlich ist Elfie unterwegs zu ihrem Verlobten. So wirklich ernst mit der Moral nimmt Elfie es nicht, mehr möchte ich auch gar nicht verraten. Letztendlich hängen besagter Stephen und Elfie bis zum Schluss zusammen, bilden das Pendant zu Großmutter Luise und ihrem Hunter. Leider fand ich den Gegenwartsteil relativ unglaubwürdig. Würde eine Frau mit einem völlig Fremden, von dem sie gerade mal den Vornahmen kennt, durch die halbe USA reisen und mehr? Ich glaube eher nicht.
Die Nachkriegsgeschichte war interessant und hätte so viel Potential gehabt, hätte sich die Autorin darauf konzentriert. Doch in meinem Empfinden machte die schwülstige Gegenwartsgeschichte alles wieder kaputt. Ich hätte sie jedenfalls nicht gebraucht.
Was mich zudem gestört hat, ist das Durcheinander gerade zu Beginn. Hier fällt es schwer, die teilweise recht kurzen Kapitel zuzuordnen, wer zu wem gehört und wie sie zusammenhängen. Gerade zu Beginn aber sollte einen ein Roman packen und nicht mehr loslassen bis zum Höhepunkt und der finalen Schlussfolgerung.
Insgesamt konnte mich der Roman nicht vom Hocker reißen, eine Empfehlung mag ich nicht aussprechen. Wer allerdings auf zuckersüße Schnulzen mit historischem Touch steht, kann sich auch an diese hier wagen. Besonders viel Tiefgang darf man allerdings nicht erwarten.
In den ausgehenden 1940er Jahren verliebt sich die junge Luise Adler in den Besatzungssoldaten Joseph Hunter. Er verspricht, sie zu heiraten und sie mit in die Staaten zu nehmen, doch als Luise 1948 schließlich in den USA am Flughafen steht, ist er nicht da, sie abzuholen. Hat Hunter sie nun doch sitzen gelassen? Luise hat nur noch wenige Tage Zeit, denn unverheiratet muss sie zurück nach Deutschland, bekommt keinen Aufenthaltstitel....
In der Gegenwart fliegt Luises Enkelin Elfie ebenfalls nach New York, um ihren Verlobten zu überraschen. Auf dem Flug lernt sie einen geheimnisvollen Mann kennen, der sie die Geschichte ihrer Großmutter erzählt. Wird sich die Geschichte tatsächlich wiederholen? Denn in New York ist ebenfalls niemand, um Elfie abzuholen....
Persönlicher Eindruck:
Historische (Liebes-)Romane auf zwei Zeitebenen scheinen derzeit Trend zu sein. So versucht sich auch Autorin Inden mit einer Geschichte, die in der deutschen Nachkriegszeit beginn und sich bis in die Gegenwart zieht. Eine doppelte Herz-Schmerz-Geschichte sozusagen, mit historischen Passagen aber auch zuckersüß-klebrig und kitschig.
Ich habe mir jedenfalls mehr erhofft. Mehr Tiefe in der historischen Geschichte, mehr Authentizität und mehr... nun ja, mehr Spannung und Mitfiebern. Mehr eben. Letztendlich ist der historische Teil gut recherchiert, keine Frage – anscheinend bezieht sich Frau Inden mit ihrer Geschichte auf eine reale Begebenheit, wenn man dem Nachwort glauben darf. Trotzdem erschien mir der Gesamtplot sehr konstruiert und künstlich gewollt.
Luise lebt mit ihrer Familie in der Gegend um Marburg, hat eine ältere Schwester und eine Tante, die Ziegen hält. Der Vater war Apotheker und weil Familie Adler ausgebombt wurde, leben alle bei der ziegenhaltenden Tante. So weit, so gut. Luise ist täglich mit ihrem Fahrrad unterwegs und so lernt sie auch die Amerikaner Besatzer kennen, allen voran Staff Sergeant Jo Hunter. Der macht sie flugs zum Zeitungsboten und schon ist Luise mittendrin in einer Geschichte um deutsche Frolleins und amerikanische Gis. Natürlich findet Erwähnung, dass eine Deutsche, die sich mit den Besatzern einlässt, gerne als Ami-Liebchen tituliert wird, aber Luise scheint da wenig Probleme mit zu haben.
In der Gegenwart geht es um Elfie und ihre Flugbegleitung, einen Journalisten, der zufällig neben ihr sitzt und dem sie die Geschichte der Großmutter erzählt. Sehr schnell fliegen die Funken zwischen den beiden, doch eigentlich ist Elfie unterwegs zu ihrem Verlobten. So wirklich ernst mit der Moral nimmt Elfie es nicht, mehr möchte ich auch gar nicht verraten. Letztendlich hängen besagter Stephen und Elfie bis zum Schluss zusammen, bilden das Pendant zu Großmutter Luise und ihrem Hunter. Leider fand ich den Gegenwartsteil relativ unglaubwürdig. Würde eine Frau mit einem völlig Fremden, von dem sie gerade mal den Vornahmen kennt, durch die halbe USA reisen und mehr? Ich glaube eher nicht.
Die Nachkriegsgeschichte war interessant und hätte so viel Potential gehabt, hätte sich die Autorin darauf konzentriert. Doch in meinem Empfinden machte die schwülstige Gegenwartsgeschichte alles wieder kaputt. Ich hätte sie jedenfalls nicht gebraucht.
Was mich zudem gestört hat, ist das Durcheinander gerade zu Beginn. Hier fällt es schwer, die teilweise recht kurzen Kapitel zuzuordnen, wer zu wem gehört und wie sie zusammenhängen. Gerade zu Beginn aber sollte einen ein Roman packen und nicht mehr loslassen bis zum Höhepunkt und der finalen Schlussfolgerung.
Insgesamt konnte mich der Roman nicht vom Hocker reißen, eine Empfehlung mag ich nicht aussprechen. Wer allerdings auf zuckersüße Schnulzen mit historischem Touch steht, kann sich auch an diese hier wagen. Besonders viel Tiefgang darf man allerdings nicht erwarten.