Schwestern

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buecherfan.wit Avatar

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Die 17jährige Ich-Erzählerin Vanessa berichtet von den ersten Sommertagen in ihrem Haus in Maine am Meer, wo die ein Jahr ältere Schwester Justine sich zusammen mit den  Brüdern Simon und Caleb der üblichen Mutprobe unterzieht: sie springen von den gefährlichen Chione Cliffs fünfzehn Meter in die Tiefe. Justine ist die Starke und Mutige, die den Adrenalinstoß braucht, Vanessa die Ängstliche, die von der Schwester beschützt und getröstet wird, denn ihr Leben besteht aus einer Vielzahl von Ängsten, mit denen sie allein nicht fertig würde. Im zweiten Kapitel ist Justine tot. Sie ist einmal zu viel und zur falschen Zeit von den Klippen gesprungen. Allerdings glaubt ihre Schwester Vanessa nicht wie die Polizei an einen Unfall. Justines Tod bedeutet eine schwere Belastungsprobe für die Familie, und Vanessa stellt schon wenig später fest, dass sie die geliebte Schwester in Wirklichkeit kaum kannte. Vor allen Dingen scheint es so, als wollte sie nicht den von der tüchtigen Mutter vorgezeichneten Weg gehen, der zu Erfolg, Ansehen und Reichtum geführt und mit dem Besuch einer Eliteuniversität begonnen hätte. 

Der Anfang dieses Romans ist durchaus realistisch. Es gibt komplizierte Familienbeziehungen, wahrscheinlich auch ein Geheimnis, dass im Laufe des Romans enthüllt wird. Gefährliche Sirenen und ihr unheilbringender Gesang kommen noch nicht vor. Als einziges Fantasy-Element taucht der seltsame Salzwassergeruch auf, den Vanessa immer wieder auch an unwahrscheinlichen Orten wahrnimmt, so zum Beispiel  im Stadthaus in Boston in Justines Zimmer. Die Leseprobe liest sich gut und weckt das Interesse des Lesers. Worin besteht das Geheimnis, und warum musste oder wollte Justine sterben?