Endloses Geschmachte ohne wirkliche Handlung

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bücherwand13 Avatar

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Auf einer Party trifft Caro, 35 und Single, auf einen Mann, der sie den ganzen Abend mit Blicken verfolgt. Als sie ins Gespräch kommen, behauptet er, sie von irgendwoher zu kennen. Auch Caro kommt er seltsam vertraut vor, obwohl sie keine Ahnung hat, wer es sein könnte. Ohne dass sie wissen, wer der andere ist, landen sie am Ende des Abends gemeinsam bei Caro im Bett. Bald klärt sich auch auf, woher sie sich kennen, doch mit dieser Erkenntnis ist nichts mehr so unbeschwert wie vorher. Obwohl beide sich stark zu dem anderen hingezogen fühlen, beschließen sie „nur befreundet“ zu sein. Für beide beginnt eine endlose Zeit der Sehnsucht nach dem anderen und des dennoch einander auf Distanz Haltens.
Eigentlich hätte mich der Einstieg in das Buch schon abgeschreckt. Mehrere Seiten sehnsüchtige Berührungen, Vorspiel und Sex der Protagonisten, ohne dass man diese wirklich kennengelernt hat, finde ich nicht wirklich prickelnd. Der Rest des Buches lässt sich mit zwei Sätzen zusammenfassen: Ich fühle mich so toll bei ihm/ihr und habe solche Sehnsucht nach ihm/ihr, aber ich darf keine Beziehung zulassen. (Ich merke gerade, das war sogar nur ein Satz). Warum dies so ist und was sich daran im Laufe der Zeit ändert, wird nur in so homöopathischen Dosen erzählt, dass ich viele Seiten überblättert habe (immer noch dasselbe Geschmachte, das dem anderen gegenüber nicht zugegeben werden kann) und es mich am Ende auch nicht mehr wirklich interessiert hat. Ich habe mich beim Lesen selten so gelangweilt. Schade eigentlich für die wenigen Passagen, in denen Personen oder Situationen interessant beschrieben werden und doch ein wenig Handlung passiert.
Vielleicht gibt es ja romantischere Mädels als mich, die gerne ein paar Stunden mit der ununterbrochen schmachtenden Sehnsucht zweier Protagonisten verbringen. Wer, so wie ich, auch bei seichter Literatur etwas mehr Handlung oder Entwicklung erwartet, für den ist das Buch eine absolute Enttäuschung.