Es muss nicht immer Fleisch sein....

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keke Avatar

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Der erste Blick gilt, wie immer bei einem Buch, dem Cover. "Immer schon vegan" hat ein Leinencover in einem schönen warmen Gelb, das neben dem Namen der Autorin, dem Titel und dem Namen des Verlages mit in Grün gehaltenen Kräutern, Früchten ect. bedruckt ist.
Eine, wie ich finde, sehr schöne Gestaltung, denn dem Betrachter wird schon allein aufgrund der Covergestaltung klar, dass es sich vorliegend um ein Kochbuch aus dem vegetarisch/veganen Bereich handelt.

Das Buch selber ist auf dickem, fast schon kartonartigem Papier gedruckt, welches zunächst ein wenig ungewohnt anmutet, sich aber durch die Erläuterungen im Impressum erklärt.
Der Brandstätter Verlag achtet nämlich bei der Herstellung ganz besonders auf umweltfreundliche, ressourcenschonende und schadstofffreie Produktionsweisen und Materialien. Ein großes Plus für ein gesundes Kochbuch und dafür an dieser Stelle schon mal ein großer Dank an den Verlag.

Ausgestattet ist das Buch mit zwei Lesebändchen in Gelb und Grün und als besonderes Extra findet man innen ein witziges Poster, auf dem nach Jahreszeiten unterteilt die wichtigsten Obst- und Gemüsearten die in der jeweiligen Jahreszeit erhältlich sind, abgedruckt sind.

Das Buch selber beginnt mit einer Erklärung der Autorin, was sie zum schreiben des vorliegenden Buches veranlasst hat.
Danach gibt es unter der Überschrift "Wie der Geschmack ins Essen kommt" ein Kurzportrait von elf Geschmackskomponenten, die auf den nachfolgenden Seiten dann dem Leser genauer erläutert werden.

Ab Seite 28 beginnt dann der eigentliche Rezeptteil, der in die vier Jahreszeiten und einen Abschnitt Jederzeit unterteilt ist.

Jedes Rezept bezeichnet zunächst das Herkunftsland und hat an der Seite eine tabellarisch gehaltenen Zutatenliste. Sofern die Rezepte in etwa einer halben Stunde auf dem Tisch stehen und auch mit wenig Übung gelingen, ist dies mit einem Symbol über der Zutatenliste gekennzeichnet. So findet jeder auf die schnelle ein Rezept, dass sich an seinem jeweiligen Bedarf orientiert.

Die Rezepte selber werden in durchnummerierten Schritten gut verständlich erklärt und enthalten unten stehend fast alle noch Tipps und Varianten, so dass unzählige Abwandlungen möglich sind.
Zudem sind die meisten Rezepte mit einem ganzseitigen und zwar einfach aber sehr liebevoll gestalteten Bild versehen.

An den Rezeptteil schließt sich ein Glossar, in dem die weniger bekannten Rezeptzutaten erläutert werden sowie ein Inhaltsverzeichnis an.

Von der Ausstattung und der Aufmachung her ist "Immer schon vegan" ein wirklich sehr ansprechendes Kochbuch.

Nun zum Inhalt:

Vegan ist ja zur Zeit ein Trend und in aller Munde. Leider sind die meisten veganen Kochbücher so gehalten, dass man, bevor man auch nur ansatzweise ein Gericht in den Töpfen hat, erst einmal geraume Zeit damit verbringen muss, die ganzen Lebensmittelersatzstoffe die man benötigt, herbeizuschaffen. Oder haben Sie Dinge wie Hefeflocken, geräucherten Tofu, Seitan ect. stets vorrätig. Also ich nicht, und dies ist einer der Gründe dafür, dass ich von Vegan bis jetzt immer Abstand genommen habe.
Katharina Seiser hält jedoch im vorliegenden Buch ihr Versprechen, vegane Rezepte ohne diese Lebensmittelersatzstoffe zu liefern vom ersten bis zum letzten Rezept. Zudem sind die Rezepte auch für Anfänger gut nachzukochen, so dass man hier mal ein veganes Kochbuch mit wirklich praktikablen Rezepten in der Hand hält.

Bislang ausprobiert und wirklich super lecker:

Bulgursalat mit Kräutern (ja, ich weiß, es ist kein Sommer, aber der lachte mich an und ließ sich gut fürs Büro mitnehmen)

Linsen mit Nudeln und karamellisierten Zwiebeln (einfach nur lecker) Soweit einer der Rezensenten an dieser Stelle kritisiert, in Nudeln sei ja Ei enthalten, diese Zutat somit also nicht konsequent für das Konzept des Buches, erlaube ich mir anzumerken, dass es diese Nudeln sowie viele weitere Nudelformen auch eifrei gibt.

Rote Rüben mit Granatapfel (herrlicher Wintersalat und zusammen mit Fladenbrot sogar ein leichtes Hauptgericht für Abends)

Fazit:

Immer schon vegan ist ein Kochbuch, dass mich wirklich in allen Belangen überzeugt hat und das ich gerne weiterempfehlen werde.

Auf Eines möchte ich aber an dieser Stelle ( um Enttäuschungen entgegenzuwirken) nochmals ausdrücklich hinweisen, obwohl dies auch der Verlag und die Autorin tun:

Wer viel und gerne kocht und zu Hause über eine umfangreiche Kochbuchsammlung vor allem mit Schwerpunkt Länderküche verfügt, für den bietet das Buch wenig neues, denn es handelt sich hier im wesentlichen nur um eine Zusammenstellung veganer Rezepte, die - wie das umfangreiche Literaturverzeichnis verdeutlich- aus einer Vielzahl von Kochbüchern stammen.

Wer aber eine konzentrierte Zusammenstellung leckerer, veganer Rezepte sucht, der ist hier genau richtig.