Lecker, unkompliziert & vegan

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fräuleinsalander Avatar

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Rein optisch gefällt mir das Buch sehr gut: die Fotos sind appetitlich und schlicht und der gelb-grüne Leineneinband sieht hochwertig aus. Er macht auch gleich klar, dass dies kein trendiges Veganerkochbuch ist, sondern ein Buch mit traditionellen Rezepten, die eben vegan sind. Diese Einstellung finde ich gut, denn "Immer schon vegan" versucht nicht, den Leser zu „bekehren“ und immer neue Vorteile des Veganismus zu betonen. Die Autorin bekennt in der Einleitung, nicht vegan zu leben, sondern diese Rezepte ausgesucht zu haben, weil sie lecker sind und ohne Zusatzstoffe aus Soja & Co. auskommen.

Internationale Einflüsse spielen eine große Rolle: die Rezepte kommen aus über 20 Ländern und umfassen alle Arten von Gerichten, es gibt Salate, Suppen, Hauptgerichte, Snacks und Süßes. Geordnet sind die Gerichte nach fünf Kategorien, die auf der saisonalen Verfügbarkeit der Zutaten beruhen: Frühling, Sommer, Herbst, Winter und jederzeit. In einem extra Kapitel wird darauf eingegangen, welchen Einfluss verschiedene Geschmäcker wie scharf, süß und umami auf ein Gericht haben und mit welchen Zutaten sich ein bestimmter Geschmack beeinflussen lässt. Ein Glossar am Ende des Buches gibt Erklärungen zu allen verwendeten Zutaten.

Bisher habe ich zwei Rezepte ausprobiert: Kohlfleckerl (S. 100) und Linsen mit Nudeln und karamellisierten Zwiebeln (S. 122). Die Zubereitung war relativ einfach und gut erklärt. Die Autorin gibt zusätzliche Tipps, wie man jedes Gericht verfeinern kann oder mit welchen Beilagen es sich kombinieren lässt. Beide Rezepte waren total lecker und die Zutaten einfach zu bekommen.

„Immer schon vegan“ ist ein tolles Kochbuch und ich bin schon am Überlegen, welches Rezept ich als nächstes ausprobieren soll. Ich kann mir auch gut vorstellen, mir von Katharina Seiser ein weiteres Kochbuch zuzulegen. Bei einigen exotischeren Gerichten werden Zutaten verwendet, die nicht so einfach zu finden sind, aber ohne die es wahrscheinlich nicht ungewöhnlich schmeckt. Schade finde ich, dass es nicht zu jedem Rezept ein Foto gibt; das Auge isst schließlich nicht nur mit, sondern ist auch an der Entscheidung beteiligt, welche Rezepte man nachkochen möchte.